Enterprise-Website to Go


Mietmodelle sind auf dem Vormarsch. Immer mehr Angebote für Musik, Filme, Software, Autos uvm. setzen sich durch. Warum nicht auch die Unternehmens-Website outsourcen und „as a Service“ zu monatlichen Fixkosten laufen lassen?

Viele deutsche Traditionsunternehmen sind nach wie vor Weltspitze: innovative Produkte, volle Auftragsbücher, solide Finanzlage und gesundes Wachstum prägen Industrie und Mittelstand. Damit das so bleibt streben mittelständische Unternehmenslenker eine verstärkte internationale Ausrichtung an. Als Wegbereiter in neue Märkte sollen schwerpunktmäßig digitale Kanäle fungieren, so ein Ergebnis der kürzlich vorgestellten Studie „Sitecore Trendscout 2016“, die 141 mittelständische Geschäftsführer befragte. Demnach planen mehr als 60 Prozent der Unternehmen nicht über weitere Standorte, sondern via Web zu expandieren. Die Realität spiegelt diese Zielsetzung nicht wieder. Viele Corporate Websites in Industrie und anderen Branchen sind technisch, strukturell und gestalterisch veraltet. Der drängende Relaunch und Investitionen in neue Technologien werden aus „Budget- und / oder Ressourcengründen“ immer wieder verschoben. Solange die Website und das Content Management System (CMS) noch irgendwie funktionieren, sehen viele Marketing- und IT-Verantwortliche keinen Druck, etwas zu ändern – selbst wenn redaktionelle Prozesse langsam laufen, die Website auf mobilen Geräten schlecht nutzbar ist und das CMS nicht mehr zu den gewachsenen Anforderungen passt. Sie wissen zwar um die Gefahr, dass Kunden, Jobinteressenten und Investoren durch schlechte Website- und Mobile-Usability verprellt werden. Aber sie nehmen dies billigend in Kauf.

Viele Marketers und IT-Leiter scheuen die unzähligen Extra-Arbeitsstunden, die in die Dienstleister- und Systemauswahl und dann in das Relaunch-Projekt sowie in eventuell anschließende Admin- und Redakteursschulungen einfließen. Sie möchten ihr enges Jahresbudget zudem nicht für einen Relaunch mit hohen CMS-Lizenzkosten und initialen Implementierungskosten durch Agenturen und IT-Dienstleister belasten.

Enterprise-Website as a Service

Der klassische Relaunch-Prozess ist auch nicht mehr zwingend erforderlich. Es gibt bereits erste Anbieter, die das komplette Outsourcing von Unternehmens-Websites übernehmen. Wir folgen damit dem massiven Software as a Service-Trend, den IT-Größen wie Salesforce, SAP, Microsoft, Adobe und andere vorantreiben. Warum sollten Unternehmen auch ein ERP, ein CRM, ein Betriebssystem oder ein Grafikprogramm als Eigentum besitzen wollen, wenn dies auf monatlicher Mietbasis und immer in der aktuellsten Version möglich ist?

Dieses Jahr werden sich immer mehr Unternehmen fragen: Warum sollten wir ein CMS kaufen und den Ressourcen-intensiven Relaunch mit stemmen müssen, wenn wir dies auch in die Hände von externen Web-Profis legen können? Warum sollten wir uns um CMS-Auswahl, -Betrieb, Software-Updates, technische Aktualität und Sicherheit kümmern, wenn uns das abgenommen wird? Und warum unser Jahresbudget mit hohen Initialkosten belasten, wenn wir stattdessen ein monatliches Fixum bezahlen könnten? Viele Unternehmen möchten sich schlicht auf ihre Kernkompetenz konzentrieren. Da ist eine Enterprise-Website as a Service eine probate Lösung. Im Kleinen funktioniert das heute bereits ganz gut: Freiberufler, Arztpraxen, Rechtsanwälte etc. nutzen Web-Baukästen wie die von 1&1, T-Online etc., um sich zu präsentieren. Und auch für Mittelständler gibt es einfache Web-Lösungen von der Stange. Ab dem gehobenen Mittelstand sollte es jedoch ein Maßanzug im Web sein: mit individuell zugeschnittenem Multi-Site- und Translation-Management, Bearbeitungs-Workflows, durchgängigem Corporate Design und vielem mehr.

Nicht für alle Unternehmen geeignet

Natürlich ist es nicht für jedes Unternehmen sinnvoll, den Relaunch und Website-Betrieb an einen externen Partner abzugeben. So werden Unternehmen, bei denen die Website essentiell zum Kerngeschäft beiträgt, die beispielsweise ihre Produkte online verkaufen, ihr Service-Geschäft online anbieten und die deshalb in schneller Taktfolge ihre Web-Angebote weiterentwickeln müssen, ihre Angebote inhouse betreuen. Aber gerade für die vielen Tausend Mittelständler und Großunternehmen, denen eine gute internationale Website wichtig ist, die sich jedoch in erster Linie um überzeugende Inhalte kümmern möchten, wird Enterprise Website as a Service mit kalkulierbaren Kosten zukünftig eine ernstzunehmende Variante zum klassischen Relaunch oder weiterem Hinauszögern desselben sein.

Bildquellen

  • Website as a Service: photodune - Bloomua
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