User Generated Content mit Liferay Portal


User Generated Content mit Liferay Portal

Open Source CMS für die Kollaboration mit externen Nutzern

Liferay, die Open Source Lösung für Enterprise Collaboration, ermöglicht quasi out-of-the-box eine Gleichstellung von redaktionellen Unternehmensinhalten und User Generated Content (UGC). Die Trennung von intern / extern, Redakteur / User kann nach Belieben aufgehoben werden. Dabei von Content Management der nächsten Generation zu sprechen, ist nicht übertrieben. Die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten begeistern Unternehmen und Organisationen aller Art gleichermaßen..

Business-Nutzen durch User Generated Content

Unternehmen müssen ihre Zielgruppe zu Handlungen bewegen, um erfolgreich zu sein. Früher reichten dafür gute Produkte und vertriebliche Aktivitäten plus top-down-Werbung. Heute ist es schwieriger. Die Konsumenten haben sich daran gewöhnt, aus ihrer passiven Rolle zu schlüpfen und sich im Web frei zu äußern. Sie möchten involviert werden oder zumindest die Möglichkeit haben, direkt und frei mit Unternehmen zu interagieren. Ausdruck findet diese neue Mitmachambition unter anderem in den zig Millionen von Posts auf Company Fanpages. Dieses gesteigerte Interesse ist per se gut und Unternehmen versuchen es für sich zu nutzen.

Sie suchen nach Wegen, um Aufmerksamkeit und Kundenbindung zu erzeugen. Oder um Verbesserungen und neue Ideen für ihre Produkt- oder Dienstleistungspalette herauszukitzeln. Das geht vom einfachen Ideenwettbewerb bis hin zur gemeinsamen Entwicklung neuer Produkte mit der Zielgruppe auf Co-Creation-Plattformen. Doch technische Restriktionen machen es schwer, innovative Mitmachkonzepte mit Leben zu füllen. Denn das für die Website oder Intranet eingesetzte Content Management System (CMS) ist für Kollaboration mit externen Nutzern selten geeignet.

Die meisten Content Management Systeme sind darauf ausgelegt, Inhalte von Autoren im Unternehmen zu publizieren, und nicht, dass beliebige externe Nutzer Inhalte generieren können, die dann im internen Freigabeworkflow zur Verfügung stehen. Zwar lassen sich Kollaborations-Features an das CMS zumindest andocken, dies ist jedoch in der Regel aufwendig. Selbst einen einfachen Fotowettbewerb einzurichten (Fotos über die Website einreichen, Fotos intern prüfen und live-schalten, bewerten und kommentieren durch die User …), erfordert hier einiges an Konzeptions- und Programmierarbeit. Nicht so bei Liferay Portal!

Im Folgenden werden die technischen Hintergründe erläutert und mit konkreten Anwendungsbeispielen unterlegt. Doch zuerst ein kurzer Einblick in das System:

Liferay Portal im Überblick

Liferay Portal ist eine Java-basierte Open-Source-Portal-Software und mit rund 3 Millionen Downloads und 250.000 installierten Anwendungen weltweit stark verbreitet. Funktionell ist es im Vergleich zu den kommerziellen Portalsystemen mindestens ebenbürtig, wenn nicht in Teilen sogar besser. Laut Gartners „Magic Quadrant for Horizontal Portals“ zählt Liferay weltweit zu den führenden Portalanbietern. Zudem ist selbst die Enterprise Edition angesichts der geringen Subscription- oder Lizenzkosten eine enorm budgetschonende und sehr flexible Alternative zu kommerziellen CMS und Portaltechnologien.

CanadaLife Website auf Basis von Liferay in der Live-VersionQuelle: Stefan ThoméDie CandadaLife Website auf Basis von Liferay in der Live…

CanadaLife Website in der Staging-VersionQuelle: Stefan Thomé…und in der Staging-Version

Vielfältige Kollaborationsfunktionen out-of-the-box

Unternehmen unterschiedlicher Größe nutzen bereits Liferay als Mitarbeiter- und Geschäftsprozess-orientiertes Enterprise Portal. Für komplexe, internationale Projekte ist die Software ebenfalls bestens geeignet. Vor allem die Kollaborationsfunktionen, die Möglichkeiten, Wissen auszutauschen, begeistern (dazu später mehr). Das schnelle Auffinden gesuchter Informationen ist dafür unabdingbar.

Liferay 6 bietet eine Kategorie- und Tag-Navigation über alle Portalinhalte hinweg. Die integrierte federated und facetted Search sucht nach allen Inhaltstypen und führt diese in einem Suchergebnis zusammen. Nutzer müssen demnach nicht einzelne Suchanfragen auf der Unternehmens-Website, dem Company Blog und einer Fach-Community starten; ein einziger Suchklick im Portal genügt, und der Anwender erhält alle Treffer aus den verschiedenen Content-Quellen. Liferay baut auf dem mächtigen Open Source Java-Search-Framework Apache Lucene auf und bietet eine funktionstüchtige Integration des Apache Solr-Such-Engine.

Mittels serviceorientierter Architektur ist es möglich, sowohl die Liferay-Standard-Module, als auch eigenentwickelte Komponenten über Portlets einzubinden. Es stehen Dutzende Portlets (Foren, Kalender, Blog, Tagging, Wörterbuch etc. aber auch E-Commerce-Anwendungen wie ein Shop) out-of-the-box zur Verfügung. Hinzu kommen die vielen Portlets im Marketplace (ähnlich eines App Stores für Smartphones). Was nicht bereits vorgefertigt ist, kann als Portlet selbst entwickelt werden. Liferay bietet zudem verschiedene, leicht integrierbare Arten des Single Sign-on.

Der Maßanzug für Ihre Kunden und Mitarbeiter

Customizing wird bei Liferay großgeschrieben. Die Benutzeroberfläche lässt sich per Drag & Drop maßschneidern. Portlets können mit wenigen Klicks hinzufügt, neu angeordnet und wieder entfernt werden. Wie weit die Berechtigungen der Nutzergruppen zur Individualisierung gehen, kann zentral gesteuert werden. Dadurch gewinnen gerade Mitarbeiterportale an Attraktivität und Effizienz, denn jeder Mitarbeiter kann sich seine digitale Arbeitsumgebung einfach zusammenklicken – alles nach den Vorgaben und Freiräumen, die vom Portaladministrator konfiguriert sind.

Anwendungen und Funktionen, die nicht gebraucht werden, werden nicht angezeigt. Ähnliches gilt auch für Content-Seiten: Diese müssen nicht statisch angelegt, sondern können dynamisch in-time (abhängig von verschiedenen Parametern wie Userkonfiguration, Berechtigung, Ausgabekanal) generiert werden.

Benutzeroberfläche lässt sich leicht mit AppPage anpassenQuelle: Stefan ThoméBenutzeroberfläche lässt sich leicht mit AppPage anpassen

Einfaches Customizing durch Drag & Drop FunktionenQuelle: Stefan ThoméEinfaches Customizing durch Drag & Drop Funktionen

Versionen von Liferay: Community versus Enterprise Edition

Aktuell ist Liferay Portal 6.1 in zwei Varianten am Markt (Stand: April 2013):

Die Liferay Portal Community Edition ist kostenlos und richtet sich an Einsteiger. Support bietet hier die Liferay-Community, die zur Selbstorganisation die Team-Kollaborationsfunktionen wie z. B. Wiki, Forum, Blog von Liferay Portal verwendet.

Die Liferay Portal Enterprise Edition ist die kommerzielle Variante – zu der wir unseren Kunden raten. Liferay Portal EE bietet bei vergleichsweise geringen Subscription- oder Lizenzkosten ein großes Plus an Sicherheit und Performance. Der Hersteller garantiert über ein Service-Level-Agreement (SLA) Langzeitunterstützung mit regelmäßigen, qualitätsgetesteten Security Hotfixes und Service Packs. Die EE wurde zudem auf alle größeren Anwendungsserver und Datenbanken hinsichtlich optimaler Leistung – auch unter Last – abgestimmt.

Weitere detaillierte Ausführungen zu Liferay, finden Sie in unserer Systemvorstellung.

User im Portal zu Wort kommen lassen

Sie haben sich für Liferay entschieden, ein Projekt aufgesetzt und möchten nun der Öffentlichkeit, Geschäftspartnern und Kunden gezielt die Möglichkeit bieten, eigene Inhalte beizusteuern. Die dafür benötigten Social Features wie Comments, Rating, Blogs, Messageboard sind out-of-the-box in Liferay vorhanden. Immens wichtig ist der zentrale Server-Kern für alle Inhalte. Damit ist der fließende Übergang von User Generated Content und Author Generated Content möglich. Sie können jeden Nutzer, ob intern oder extern, als Portal-User deklarieren. Die Nutzer unterscheiden sich einzig in ihren Lese-, Schreib- und Zugriffs-Rechten. Rechte (und Workflows) können auf folgenden Ebenen vergeben werden:

  • auf Asset-Ebene (z.B. Berechtigungen auf Artikelebene)
  • auf Portlet-Ebene (Berechtigungen wer welche Portlets sehen / nutzen darf)
  • auf Site-Ebene (vollumfänglich für Websites)

Haben Sie die Berechtigungen vergeben, können Sie zusätzlich Workflows definieren. Komfortabel geht das mit dem Kaleo Workflowdesigner in Liferay. Viele unterschiedliche Workflow-Varianten können so implementiert werden: Vom einfachen 4-Augen-Check bis zu komplexen Prüf-, Freigabe- und Übersetzungsprozessen. Über das Liferay Control Panel lassen sich die Workflows den unterschiedlichen Typen von Assets (Artikel, Dokumente, Media, etc.) einfach zuordnen.

Ein weiteres nützliches Feature ist in Zusammenhang mit User Generated Content der „Bericht Missbrauch„. Über diese Funktion können Nutzer anstößige oder falsche Inhalte in sämtlichen Foren, Blogs, Seiten des Portals an den Portal-Administrator melden. Diese übergeordnete Kontrolle durch die Crowd reduziert den Kontrollaufwand für den Portalbetreiber und steigert zugleich die Qualität der Inhalte.

Sie sehen: Liferay ist systematisch und funktional so angelegt, dass Sie Nutzerinhalte restriktiv oder auch sehr frei in Ihre Portale, Websites und das Intranet einbinden können.

 

Beispiele für die Nutzung von User Generated Content

Open Source CMS für die Kollaboration mit externen Nutzern

Fotowettbewerb

Angenommen, Sie betreiben mit Liferay ein Reiseportal und möchten die Kundenbindung über einen Fotowettbewerb steigern. Aktivieren Sie dafür einfach ein bereits vorhandenes Portlet. Nutzer können ihre Fotos direkt in die zentrale Media Galerie hochladen (welches Repository dahinter liegt, können Sie bei Liferay frei wählen: Das interne von Liferay, Ihr bestehendes über die CMIS-Schnittstelle oder auch die Cloud). Anschließend werden die Bilder nach Prüfung durch das Marketing freigeschaltet (evtl. getaggt) und automatisiert zur Bewertung im Reiseportal publiziert.

Photo Contest WorkflowQuelle: Stefan ThoméUser Generated Content fließt automatisch in interne Workflows ein

Vorstellbar ist auch eine Bewertung durch die Mitarbeiter im Intranet oder durch registrierte Partner (wie Reisebüros) im Extranet. Mit Liferay haben Sie die volle Flexibilität. Die Gewinnerfotos stehen anschließend für die weitere Verwendung im gesamten Portal zur Verfügung. Die Architektur hinter diesem Fotowettbewerb ist denkbar einfach und erfüllt alle Qualitäts- und Sicherheitskriterien. Die Performance ist auch bei großen Mengen an Assets (hochauflösende Bilder, Videos etc.) sehr gut.

Internes Vorschlagswesen

Geschäftlich interessant wird es bei einem internen Ideenwettbewerb, auch betriebliches / internes Vorschlagswesen genannt. Dies wird seit Jahren in Konzernen praktiziert. Bei Volkswagen führten die 60.000 Tipps von Mitarbeitern im Jahr 2011 beispielsweise zu Einsparungen von 100 Millionen Euro. Daimler erhielt über 77.000 Vorschläge und sparte mit den Verbesserungen 68 Millionen Euro. Umgesetzt wird dieses Vorschlagwesen klassischerweise über Spezialsysteme oder sogar noch papierbasiert. Warum nicht im Intranet? Auch hier unterliegt u.U. das eingesetzte CMS Restriktionen in Bezug auf Workflows, Bewertungsmöglichkeiten (auch durch externe Fachleute) oder schlicht der Performance. Selbst mit den führenden, kommerziellen CMS ist es nur sehr aufwendig möglich, ein solches Ideenwettbewerb-Konzept umzusetzen. Mit Liferay können Sie – ähnlich dem Fotowettbewerb-Beispiel – das Intranet Portlet- und Workflow-basiert um ein solches Vorschlagwesen ausbauen und Externe (z.B. Berater, Juristen, Kunden, Partner etc.) mit einbeziehen.

Innovationen benötigen meist Ideen vieler BeteiligtenQuelle: Stefan ThoméInnovationen benötigen meist Ideen vieler Beteiligter

Open Innovation

Mit Open Innovation, also der Öffnung des Innovationsprozesses nach außen, gehen einige Unternehmen noch einen Schritt weiter. Paradebeispiel dieser Bewegung ist Liferay selbst: Der Hersteller setzt bei seiner Produktentwicklung voll auf die Ideen und Wünsche der Community. Unter www.liferay.com/community/ideas können Ideen offen vorgebracht und von der Community bewertet und kommentiert werden. Alles vollintegriert in die Liferay-Website und auf dem eigenen Portal betrieben.

Liferay setzt bei der eigenen Produktentwicklung stark auf die Wünsche der CommunityQuelle: Stefan Thomé Liferay setzt bei der eigenen Produktentwicklung stark auf die Wünsche der Community

Wer auf liferay.com nach einem bestimmten Feature sucht, findet den Textteil auf der offiziellen Produktseite, den Eintrag im Wiki und die Diskussion um dessen Weiterentwicklung durch die Community sowie die Reaktion des Produktherstellers.

Co-Creation im Web wird sicher eines der Innovationsthemen der nächsten Jahre und Jahrzehnte sein. Automobilkonzerne wie Volkswagen testen in China bereits die Weiterentwicklung von Autos in der Crowd (siehe: „People’s Car Project“ von Volkswagen und die „Clever Together Plattform“ von SKODA). Der Trend geht dahin, digitale Brücken zwischen dem Wir (Unternehmen) und dem Ihr (Zielgruppen) zu bauen. Der fließende Übergang von Company- und User Generated Content wird dabei eine wesentliche Rolle spielen. Auch deshalb sollten sich Unternehmen Liferay bei strategischen Software-Entscheidungen genauer ansehen. Wir beraten Sie gerne dazu.

Support und weiterführende Informationen

Unterstützung von einem erfahrenen Liferay-Partner für den Aufbau, das Customizing und auch den Betrieb von Liferay ist wichtig. Viele Fragen lassen sich auch selber lösen. Im Vergleich zu anderen Open Source Systemen verfügt Liferay über eine sehr umfangreiche Dokumentation sowie eine gute, integrierte Suchmaschine. Hilfe erhält man auch über das Liferay-Forum mit angeschlossener großer und aktiver Community sowie als Mitglied der Usergroup. Kompakte Informationen gibt es zudem beim Liferay Symposium (schauen Sie gerne an unserem Stand vorbei).

Bildquellen

  • CanadaLife Website: Stefan Thomé
  • CanadaLife Website in der Staging-Version: Stefan Thomé
  • Benutzeroberfläche lässt sich leicht mit AppPage anpassen: Stefan Thomé
  • Einfaches Customizing durch Drag & Drop Funktionen: Stefan Thomé
  • User Generated Content fließt automatisch in interne Wokflows ein: Stefan Thomé
  • Innovationen benötigen meist Ideen vieler Beteiligten: Stefan Thomé
  • Liferay setzt bei der eigenen Produktentwicklung stark auf die Wünsche der Community: Stefan Thomé
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