Themenideen mit dem Keyword-Planer finden: Keine Angst vor dem leeren Blatt


Content Marketing ist derzeit in aller Munde. Aber welche Themen bewegen die eigene Zielgruppe besonders? Der Google Keyword-Planer kann Antworten auf diese Frage geben.

Googles Datenquelle für Werbetreibende

Der Keyword-Planer ersetzt seit September 2013 das frühere Google Keyword Tools und ist Googles Antwort auf die dringendsten Fragen, die alle AdWords-Werbekunden antreiben:

  • Wonach wird am häufigsten gesucht?
  • Welche Themen lohnen sich für meine Anzeigen?
  • Wie stark ist die Konkurrenz und mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Die gute Nachricht aus Sicht des Content Marketings: Der Keyword-Planer ist auch für die Einschätzung von Themen sowie die Recherche neuer Ideen ein hervorragendes Werkzeug.

Um den Keyword-Planer verwenden zu können, benötigt man ein kostenloses AdWords-Konto, das man sich unter https://adwords.google.com anlegen kann – das Schalten von Anzeigen ist für die Content-Recherche nicht notwendig. Nach der Anmeldung befindet sich der Link zum Keyword-Planer unter dem Menüpunkt „Tools“.

keyword-planer-menu

Keyword-Planer als Teil von Google AdWords.

Keyword-Planer richtig einsetzen

Der Keyword-Planer bietet verschiedene Recherche-Werkzeuge, die sich größtenteils an Werbetreibende richten. Für die Content-Recherche ist die erste Option „Ideen für neue Keywords und Anzeigengruppen suchen“ interessant. Dort lassen sich thematische Schlagworte eingeben. Als Beispiel soll hier eine Website rund um das Thema „Stricken mit Wolle“ dienen.

Bei Bedarf sollte das Land und die Sprache der anvisierten Zielgruppe umgestellt werden. Das kann verschiedene Vorteile haben:

  • Stellt man Land und Sprache identisch ein („Deutschland“ und „Deutsch“; „Frankreich“ und „Französisch“), findet man häufige Suchvorgänge in dieser Region.
  • Unterschiedliche Einstellungen von Land und Sprache können dabei helfen, in mehrsprachigen Ländern wie Belgien oder der Schweiz die Suchpräferenzen verschiedener Zielgruppen zu finden.
  • Zudem gibt es Themenfelder, in denen in einer Fremdsprache gesucht wird – beispielsweise suchen viele Programmierer auf Englisch nach Tutorials, um von der größeren Auswahl zu profitieren.

keyword-planer-ideen-abrufen Themen-Recherche mit dem Keyword-Planer

Eigene Ideen nach Suchhäufigkeit, Zeitverlauf und Ort bewerten

Die übrigen Einstellungen sind für die Content-Recherche nicht so wichtig. Ein Klick auf „Ideen abrufen“ führt zu den Ergebnissen, von denen wiederum der Reiter „Keyword-Ideen“ wichtig ist.

Im oberen Bereich befinden sich die eigenen Themenideen der durchschnittlichen Anzahl von Suchen pro Monat. Mit Hilfe dieser Daten lässt sich die Relevanz eines Schlagworts bereits grob einschätzen.

keyword-planner-ergebnisseErgebnisdarstellung aus dem Keyword-Planer

Fährt man über das kleine Diagramm-Symbol, erhält man eine Grafik mit dem jährlichen Suchverlauf zu einem Begriff. Diese Werte entstammen den Google Trends, die man unter http://www.google.com/trends/ noch detaillierter aufrufen kann – hier erkennt man den Suchverlauf über mehrere Jahre hinweg und erhält Werte, in welchen Ländern besonders häufig nach einem Begriff gesucht wird. So lässt sich feststellen, ob ein Thema für den eigenen Markt relevant ist und zu welchem Zeitpunkt im Jahr die Inhalte verfügbar sein sollten.

 google-trends-stricken

Analyse von Themen mit Google Trends

Neue Themenideen finden

Neben den erwähnten Kennzahlen zu bereits vorhandenen Ideen eignet sich das Werkzeug auch dazu, neue Ideen zu generieren. Im unteren Teil der Ergebnisliste blendet der Keyword-Planer thematisch ähnliche Suchanfragen ein. Diese Ideen sollte man durchgehen und kategorisieren – welche sind für meinen Fall besonders interessant? Bei der Suche nach Woll-Themen gibt es beispielsweise Vorschläge, die für E-Commerce relevant wären („wolle günstig kaufen“), jedoch auch inhaltliche Erkenntnisse:

  • Es gibt eine größere Zahl von Suchanfragen nach Strickanleitungen.
  • Socken werden besonders häufig gestrickt, gefolgt von Pullovern.

Diese Ergebnisse lassen sich in einer neuen, gezielteren Analyse verfeinern, indem man statt der allgemeinen Begriffe wie „wolle“ und „stricken“ spezifischere Keywords wie „socken stricken“, „stricken lernen“, „stricken anleitung“ oder ähnliches eingibt. Wiederholt man diesen Prozess mehrmals, ergibt sich ein gutes Bild der eigenen Zielgruppe. Für das Stricken-Beispiel findet man beispielsweise Anregungen für Beiträge zu den folgenden Themen:

  • Wer strickt? Sehr viele Anfragen enthalten Begriffe wie „lernen“ oder „anfänger“. Systematische Anleitungen für Strick-Anfänger haben also ein hohes Potenzial.
  • Was wird alles gestrickt? Socken, Mützen, Schals, Pullover, Laces, Dreiecktücher, Ponchos, Babydecken…
  • Welche spezifischen Fragestellungen ergeben sich? Dabei helfen beispielsweise Suchanfragen wie „größentabelle socken stricken“ oder „double face stricken“. Diese Themen könnten sich für ein Glossar oder eine Sektion mit häufig gestellten Fragen eignen.
  • Für wen wird gestrickt? Es gibt zahlreiche Suchanfragen, die auf Strickanleitungen für Babys oder kleine Kinder abzielen. Eine sinnvolle Idee wäre es, die Artikel auch nach Zielgruppen zu gliedern (beispielsweise über Tags), oder zahlreiche Inhalte stark auf Eltern und Großeltern auszurichten.

Ins Detail gehen mit Recherchen rund um die eigene Website

Der Google Keyword-Planer ist ein guter Anfang bei der Recherche passender Themenideen – doch bleibt das Werkzeug letztlich an der Oberfläche, weil es sich um allgemeine Daten handelt. Genauer wird es, wenn man seine Content-Analyse auf konkreten Daten der eigenen Website aufsetzt. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass es bereits eine Website mit Inhalten gibt und ein sinnvolles Webtracking eingerichtet ist. Kombiniert man die Recherchen auf Basis des Keyword-Planers mit Erkenntnissen aus seinem Webtracking, lässt sich ein fundierter Contentplan für ein zielgruppengerechtes Content Marketing aufbauen.

Previous Content Marketing – analoger Wein in digitalen Schläuchen?
Next Content Marketing: Haltung, bitte!

No Comment

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

20 − fünf =