OpenCms im Überblick


OpenCms im Überblick

OpenCms ist ein Open Source Web Content Management Systeme (WCMS) für den professionellen Einsatz. Der Quellcode ist frei verfügbar und durch seinen modularen Aufbau passt sich OpenCms nahezu beliebig an individuellen Anforderungen an. OpenCms wird komplett mit Java- und XML-Technologien entwickelt und ist mittlerweile zur Version 8 gereift. Es eignet sich vor allem z. B. für den Aufbau eines Intranets oder eines Internetauftritts mit hohen Anforderungen an die Content Verwaltung, Mehrsprachigkeit oder an eine große Anzahl von Redakteuren.

OpenCms im Überblick

  • Blick in das Backend für Redakteure
  • Inhalte anlegen und bearbeiten
  • Multi-Site-Management
  • Mehrsprachigkeit
  • Layout
  • Gruppen und Rollen
  • Rechtesystem
  • Workflow
  • Technische Basis
  • Funktionsumfang und Erweiterungen
  • Sicherheit
  • Besonderheiten
  • Nachteile
  • Beispielwebseiten und weiterführende Links

Blick in das Backend für Redakteure

Das Backend von OpenCms ist gestaltet wie ein Explorer und zeigt die Inhalte der Website an. Die linke Spalte ist für die Navigation vorgesehen. Sie zeigt die Ordner für unterschiedliche Inhaltstypen, z. B. freie Seiten, Images, Galerien oder Downloads.

Backend von OpenCmsOpenCms Backend

Aus dieser Ansicht kann der Anwender über die Ordnerstruktur die Navigation aufbauen und bearbeiten. In den Ordnern liegen die freien Seiten, die den Webcontent beinhalten. Weiterhin können existierende Seiten und andere Dateien bearbeitet oder neue Seiten bzw. andere Dateien erzeugt werden. Änderungen sind für die Öffentlichkeit vor der Veröffentlichung nicht sichtbar und geänderte Dateien werden in anderen Farben dargestellt. Der integrierte Sperr-/Freigabemechanismus koordiniert die Bearbeitung von Dateien in Teams.

OpenCms Benutzeroberfläche Elemente der Benutzeroberfläche

Inhalte anlegen und bearbeiten

Bevor eine Textseite erstellt werden kann, muss eine Ressource/Ordner/Verzeichnis angelegt werden. Dazu ist ein Klick auf den „Neu“-Button notwendig. Es öffnet sich nachfolgendes Fenster.

 

OpenCms Inhalte anlegen

 

Für das Verzeichnis (Ordner) muss ein Name vergeben werden. Zusätzlich wird eine Index-Seite für den Text angelegt.

Mit dem WYSIWYG-Editor („WHAT YOU SEE IS WHAT YOU GET“) können Inhalte gepflegt und dem Template entsprechend formatiert werden.

 OpenCms WYSIWYG-EditorOpenCms WYSIWYG-Editor

Mit der Version 8.0 bietet OpenCms einen neuen Sitemap Editor (Advanced Direct Edit) Modus an. Mit ihm können neue Seiteninhalte und eine neue Navigations-Struktur per Drag & Drop aufgebaut werden. Der neue „Direct Edit“ ermöglicht das Bearbeiten von Inhalten aus dem Frontend/Webseitenansicht.

 OpenCms Sitemap-EditorBearbeitungsmodus „Direct Edit“

 

Auch die Welt des mobilen Contents ist in OpenCms angekommen. Inhalte für mobile Endgeräte können mit dem „<cms:mobile>Tag“ erzeugt werden.

Tabellen und Bilder

Tabellen können in beliebiger Spalten- und Zeilenanzahl eingefügt werden. Die Bearbeitung funktioniert nach gewohntem MS-Office-Prinzip.

Bilder können in verschiedenen Größen genutzt und zugeschnitten werden. Die Bildgrößen können auch im Template vordefiniert werden.

 OpenCms BildgalerieBilder werden in Bildgalerien verwaltet

In OpenCms 8 können gleichzeitig mehrere Bilder hochgeladen werden. Möglich sind alle gängigien Bildformate wie jpg, gif, png…

Link Verwaltung

OpenCms verfügt über eine zuverlässige Linkverwaltung. Die entwickelte Content Relationship Engine hält interne Links nach dem Verschieben oder Umbenennen von Dateien oder kompletten Ordnerstrukturen im virtuellen Dateisystem von OpenCms intakt. Wenn Inhalte gelöscht wurden, werden eventuell zerstörte Links erkannt und dem Inhaltsredakteur gemeldet. Der Veröffentlichungsdialog meldet ebenfalls Links, die zerstört sind, und zeigt alle internen Links, die ungültig werden, in einer Liste an, die man ausdrucken und bearbeiten kann.

Optional können „tote“ Links aus strukturierten Inhalten gelöscht werden, indem man den betreffenden Knoten oder eine definierbare Knotenstruktur, die den Link enthält, ungültig macht.

Multi-Site-Management

Mit OpenCms können mehrere Webseiten innerhalb einer OpenCms-Instanz verwalten werden. Interessant ist diese Funktion nicht nur für Firmen, die diverse Webseiten verwalten und auf eine zentrale Nutzerverwaltung zurückgreifen wollen, sondern auch für Webagenturen, die ihren Kunden standardisierte Präsentationen anbieten wollen. Dabei heißt „standardisiert“ nicht, dass alle Präsentationen farblich komplett gleich aussehen müssen oder den gleichen optischen Aufbau besitzen. Dies lässt sich durch geschickte Parametrisierung der Templates und Beeinflussung über Webseiten-Konfigurationsdateien steuern.

Mehrsprachigkeit

Mit OpenCms können beliebig viele Sprachen im Frontend verwaltet werden. Standards sind Deutsch, Englisch und Spanisch. Weitere sind durch Übersetzung einer Sprachdatei möglich. Es wird einfach in einer Konfigurationsdatei festgelegt, welche Sprachen vorliegen und diese stehen dem Redakteur sofort zur Verfügung. In OpenCms können unterschiedliche, inhaltlich logische Strukturen für jede Sprache gepflegt werden.

Layout

In OpenCms wird nach Inhalt und Layout getrennt. Über Templates und Themes werden das Seitenlayout und die Seitenstrukturen festgelegt. Templates werden auf Basis von HTML, CSS, JSP definiert. Einen Template-Editor gibt es nicht.

Flexibles Template in OpenCms 8

Mit OpenCms 8 steht ein neues flexibles Template zur Verfügung. Header und Footer lassen sich frei konfigurieren. Grundsätzlich ist das Template dreispaltig angelegt. In der Sitemap lässt sich flexibel editieren, welche Seiten 2- oder 3-spaltig sein sollen. Den Layout-Ideen ist dadurch mehr Freiraum gegeben. Auch der Hintergrund ist nur noch eine Einstellungssache im Backend. Der Einsatz von verschiedenen Widgets wie Checkbox oder Datebox bietet zusätzlichen Gestaltungsspielraum. Weitere Layout-Goodies sind die freie Positionierung von Bild, Text und dem Suchfeld auf jeder Seite.

Gruppen und Rollen

In OpenCms sind neun Rollen fest implementiert. Diese Rollen können nicht aus dem System entfernt werden:

  • Haupt-Administrator

Benutzer dieser Rolle haben alle Berechtigungen im gesamten System.

  • Administrator

Benutzer dieser Rolle haben alle Berechtigungen der gegebenen Organisationseinheit.

  • Account-Manager

Benutzer dieser Rolle können Benutzer und Gruppen verwalten.

  • Projektmanager

Benutzer dieser Rolle können Projekte verwalten.

  • VFS-Ressourcenmanager

Benutzer dieser Rolle können alle Ressourcen der gegebenen Organisationseinheit verwalten, jede Zugriffskontrolle wird ignoriert.

  • Template-Entwickler

Benutzer dieser Rolle können JSP-Dateien verwalten.

  • Workplace-Benutzer

Benutzer dieser Rolle können sich auf dem Workplace anmelden.

  • Datenbankmanager

Benutzer dieser Rolle können Module verwalten und Daten im-/exportieren.

  • Workplace-Manager

Benutzer dieser Rolle können Vorgänge, Suchindizes, Eigenschaftsdefinitionen, Ressourcensicherungen und Workplace- Werkzeuge verwalten.

 

Außerdem gibt es vier vordefinierte Benutzergruppen, die ebenfalls nicht aus dem System gelöscht werden können.

  • Guests – Besucher der in OpenCms erstellten Webseiten.
  • Users – Zugriff auf die Benutzeroberfläche von OpenCms.
  • Projectmanagers – Zugriff auf die Projektverwaltung.
  • Administrators – Zugriff auf alle Funktionen im System.

Rechtesystem

Ein Nutzer-/Rollen-Konzept erlaubt die Steuerung der Zugriffsrechte auf die Inhalte. So kann man z. B. festlegen, welche Bearbeiter/Redakteure in welchen Bereichen der Webseite Änderungen vornehmen können. Somit lässt sich steuern, welche Nutzer/Gruppen Inhalte vorbereiten dürfen (Redakteure) und wer diese Inhalte auch veröffentlichen darf (Chefredakteure). Diese Funktion sichert das Vier-Augen-Prinzip vor der Veröffentlichung von Inhalten. Den sogenannten Redaktionsworkflow.

Doch nicht nur auf Bearbeiter/Redakteure der Webseite lässt sich dieses Prinzip anwenden, sondern auch auf Besucher, sodass personalisierte Sichten auf die Inhalte der Webseite möglich werden. Der am System angemeldete Nutzer A sieht dann andere Inhalte als Nutzer B.

Folgende Rechte können auf JEDES Objekt der Webseite gesetzt werden (auf Wunsch werden die Rechte auf Unterobjekte vererbt)

  • Lesen
  • Schreiben (Ändern, Neu anlegen)
  • Veröffentlichen
  • Berechtigungen ändern

Sperrung von Ressourcen

Um eine Ressource bearbeiten zu können, sollte diese nicht von einem anderen Benutzer in Bearbeitung sein. Sobald Bearbeiten im Kontextmenü aufgerufen wird, wird die Ressource für andere Benutzer als gesperrt angezeigt.

Workflow

jBPM ist eine klassische Workflow Engine. Die Prozessbeschreibung erfolgt in XML und wird in der Regel durch einen grafischen Editor (Eclipse-Plug-in) modelliert. Bei komplexen Content Management Projekten werden heute meist verschiedene Workflows zur Veröffentlichung von Dokumenten gefordert, typisch sind das Vier- oder Sechs-Augen-Prinzip. Das Open Source Prozess-Framework ist für die Java 2EE Plattform mit OpenCms verbunden. Sie verknüpft Dateien aus dem Filesystem von OpenCms mit den jBPM-Prozessen. Dadurch können verschiedene Workflows einfach in OpenCms abgebildet werden. Die jBPM Workflow Engine verwendet das Look & Feel von OpenCms, sodass sich OpenCms Nutzer schnell auf der Oberfläche zurechtfinden.

Welche Benachrichtigungsarten gibt es?

Für den allgemeinen User bietet OpenCms RSS-Feed, Newsletter und Kontaktformular. Redakteure mit Inhaltsverantwortung erhalten eine E-Mail-Nachricht, wenn Inhalte ihr Verfallsdatum erreichen. Die Funktion kann erweitert werden auf Neuerstellung von Content.

Technische Basis

Technologie: Java

Plattformen: Windows, Linux, Sun Solaris, HP-UX

Skriptsprachen: HTML/XHTML/CSS…

Schnittstellen: zu Liferay über CMIS

Web- und Applikationsserver: Apache, MS IIS, Tomcat, Websphere, JRun

Statische/dynamische Generierung: Inhalte können sowohl statisch als auch dynamisch generiert werden.

Datenbanken: Grundsätzlich sind alle JDBC-fähigen Datenbanken einsetzbar. Oracle, MySQL, PostgreSQL, MS SQL Server, IBM DB2, AS400 sowie HSQL PostgreSQL)

Funktionsumfang und Erweiterungen

OpenCms ist Open Source. Die API steht unter opencms.org zur Verfügung.

Standardfunktionen OpenCms 8

  • Trennung Inhalt und Layout
  • Browserbasiert
  • WYSIWYG-Editor
  • Suchmaschinenkompatibilität durch sprechende Dateinamen
  • Dokumenten-Formate: HTML, Office Produkte, PDF u. a.
  • Volltextsuche Lucene
  • Rechteverwaltung
  • Rollenkonzept
  • Mandantenfähigkeit
  • Verwaltung von Organisationseinheiten
  • Personalisierung
  • Prüfen externer Links
  • Automatisches Anpassen interner Links
  • Mehrsprachigkeit
  • Sicherheit SSL-Verschlüsselung
  • Versionsverwaltung
  • Revisionssicherheit
  • Multiprojektfähigkeit
  • Direktes Bearbeiten der Webseite (Direct Edit)
  • Caching-Mechanismus
  • Medienverwaltung in Galerien (Backend) Beispiele für Add-on-Module

 

OpenCms wird ständig von einer großen Community weiterentwickelt. Somit besteht ein großer Pool von Modulen.

Der OpenCms-Modulmechanismus eröffnet eine einfache und komfortable Methode zum Bündeln und Verteilen von Templates und anderen Erweiterungen für OpenCms. Ein Modul besteht normalerweise aus einer Reihe von Templates, Bildern, Java-Klassen oder Bibliotheken und anderen Ressourcen. Sie können ein Modul auf einfache Weise in jedes OpenCms-System importieren.

Standard-Module

  • Kategorien
  • Telefonbuch
  • Was ist neu?
  • News
  • Kommentare
  • Kalender
  • Blog
  • RSS
  • Newsletter
  • FAQ
  • Formulargenerator
  • Freigabeprozess
  • (4- oder 6-Augen-Workflow)
  • Dokumentenverwaltung
  • Sitemap
  • Maven-Plug-in
  • Bildergalerien

Beispiele Add-on-Module

  • Ressourcenverwaltung
  • Umfrage
  • Forum
  • Wiki
  • Shop Modul
  • Schwarzes Brett
  • LDAP/ADS-Anbindung
  • Single Sign-on
  • Report-Engine
  • Workflow
  • XML-Import
  • Datenbankmodul
  • Profilmanagement
  • u. a. abhängig vom OpenCms Solution Provider

Sicherheit

Es werden weitgehende Sicherheitskonzepte unterstützt. Passwortverschlüsselung mit MD5, Redaktionssystem kann über https angesprochen werden, einzelne Seiten im Frontend können auch über https verschlüsselt werden. Dies ist im Standard OpenCms schon enthalten.

Datenbankbenutzer benutzen nur Select-, Insert- und Updaterechte. Die Datenübertragung zwischen User und Server lässt sich SSL-verschlüsseln (getrennt für Backend und Frontend). Sollte es Frontend- (z. B. Apache) und Backendserver (Tomcat, Datenbank, Cluster) geben, ist zu überlegen, inwieweit Traffic zwischen diesen Servern ebenfalls gesichert werden muss. Hier ist der Einsatz von IPSec sinnvoll, da transparent für die Anwendung.

Zugriffe von außen können über Firewall-Regeln abgefangen werden. Des Weiteren kann man unter Apache den Modsecurity als Firewall einsetzen. Die Java VM, Tomcat und OpenCms bringen jeweils eigene Sicherheitseinstellungen mit, die bei Bedarf angepasst werden können.

Vorteile/Besonderheiten

Einfache Bedienung, hohe Skalierbarkeit, Veröffentlichungsprozess nach 4-Augen-Prinzip, sehr gutes Rollen- und Rechtekonzept, geeignet für eine große Anzahl an Redakteuren, gut einzubinden in vorhandene Java-Infrastrukturen.

Nachteile

Drei Punkte, wofür sich das System nicht eignet:

  • Enterprise Portal
  • Applikationsportal
  • Dokumenten Management: Versionierung, Massenerfassung, verteilter Content

Beispielwebsites und weiterführende Links

www.comundus.com

www.bay-gruppe.de

www.mobile.de

 

OpenCms.org

OpenCms Module

OpenCms 8 Demo

Download

 

Bildquellen

  • cms-blue-cursor-and-button-illustration–xs: http://photodune.net/user/alexmillos
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