Das war der Black Friday 2025


Black Friday 2025

Der Black Friday 2025 ist vorbei und wieder einmal hat der Handel eine Zwischenbilanz gezogen, die irgendwo zwischen Rekord und Ernüchterung liegt. Einerseits bleibt der Aktionstag einer der sichtbarsten und bekanntesten Shopping-Momente des Jahres. Andererseits zeigt sich zunehmend: Die Konsument:innen sind kritischer, rationaler und preissensibler geworden. Hohe Reichweiten stehen stagnierenden Ausgaben gegenüber, und der einstige Hype wirkt heute eher wie ein kalkulierter Pflichttermin im E-Commerce-Kalender. Doch wie relevant ist der Black Friday 2025 wirklich noch? Ein Blick auf Zahlen, Studien und Konsument:innenverhalten zeigt ein deutlich differenzierteres Bild, als es die Vielzahl an Rabatten vermuten lässt.

Bekanntheit & Kaufabsicht: Black Friday bleibt omnipräsent – nutzt aber weniger Menschen

Blickt man auf die vergangenen Jahre, zeigt sich ein bemerkenswert stabiles Muster: Der Black Friday ist praktisch jedem in Deutschland bekannt. Auch 2025 lag die Bekanntheit wieder bei rund 95 Prozent – höher geht es kaum. Das Event ist längst kulturell verankert und wird nicht mehr als Import aus den USA wahrgenommen, sondern als Bestandteil der jährlichen Einkaufsroutine.

Doch während die Bekanntheit konstant bleibt, ist die tatsächliche Nutzung ganz leicht rückläufig. Nutzungsraten von über 49 Prozent in 2023 sind inzwischen auf 48 Prozent gesunken. Das klingt marginal, zeigt aber eine klare Tendenz: Die Phase des ungebremsten Wachstums ist vorbei. Verbraucher:innen kaufen weiterhin am Black Friday, aber nicht mehr in steigenden Massen. Vielmehr scheint der Aktionstag für viele ein taktischer Zeitpunkt geworden zu sein, um ohnehin geplante Anschaffungen günstiger zu bekommen.

Ausgabenentwicklung: Stagnation trotz hoher Nachfrage

Die Ausgaben erzählen eine ähnliche Geschichte. Die prognostizierten 5,8 Milliarden Euro für 2025 bewegen sich leicht unter den 5,9 Milliarden Euro des Vorjahres. Nach einem langjährigen Wachstum zeigt der Markt seit 2022 ein Plateau.

Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Konsument:innen vergleichen stärker und kaufen nur noch, wenn der Preis wirklich überzeugt.

  • Die wirtschaftliche Lage bleibt angespannt, auch wenn sich Inflation und Konsumklima etwas stabilisiert haben.

  • Viele Händler:innen setzen auf großflächige Rabatte, doch diese reichen oft nicht aus, um zusätzliche Impulskäufe zu generieren.

  • Außerdem entzerrt sich das Weihnachtsgeschäft seit Jahren immer mehr.

Der Black Friday 2025 wurde zwar intensiv genutzt, doch der Umsatz steigt nicht mehr mit.

Online-Handel 2025: Rekordtraffic, aber weniger Impulskäufe

Der Online-Handel hat erneut von der hohen Aufmerksamkeit profitiert. Laut ZDF gab es in diesem Jahr einen neuen Traffic-Rekord – insbesondere mobil. Der Anteil mobiler Zugriffe lag bei über 70 Prozent, was den Trend der vergangenen Jahre nochmals verstärkt.

Doch hohe Zugriffszahlen bedeuten nicht automatisch hohe Umsätze. Viele Nutzer:innen informierten sich, fügten Produkte in den Warenkorb und verließen die Seite dann wieder. Preisvergleiche, Wartelisten und KI-gestützte Einkaufsplaner verlängern die Customer Journey und machen spontane Kaufentscheidungen seltener.

Im Checkout zeigt sich ebenfalls ein neues Muster:

  • BNPL („Buy Now, Pay Later“) wächst weiter zweistellig.

  • Wallet-Payment wie Apple Pay oder Google Pay wird zur Standardoption.

  • Händler:innen mit schnellen und einfachen Checkouts verzeichnen deutlich höhere Conversion Rates.

Der Traffic ist also da. Die Herausforderung liegt in der effizienten Monetarisierung.

Was bewegt die Verbraucher:innen 2025? – Erkenntnisse aus der PwC-Analyse

Die PwC-Umfrage liefert spannende Einblicke in die Motivation der Shopper:innen. Rund 40 Prozent der Befragten gaben an, gezielt am Black Friday einzukaufen. Die Motivation ist klar: echte Ersparnisse.

Allerdings hat sich die Art des Shoppens verändert:

  • Viele planen Wochen im Voraus, beobachten Preise und warten auf den idealen Zeitpunkt.

  • Scheinrabatte werden immer schneller entlarvt – auch dank KI-Tools, die Preisverläufe automatisch analysieren.

  • Nachhaltigkeit bleibt ein gern genanntes Thema, spielt jedoch beim Kauf selbst eine untergeordnete Rolle.

Das Shopper-Verhalten 2025 ist daten- und wissensgetrieben. Konsument:innen agieren wie informierte Einkäufer:innen, nicht wie spontane Schnäppchenjäger:innen.

Gewinner & Verlierer 2025: Wer hat wirklich profitiert?

Ein Blick auf die Branchen zeigt ein sehr heterogenes Bild.

Gewinner 2025: Beauty und Parfüm; Fashion und Sportswear; Gaming und digitale Services; Smart Home und Connected Devices.

Diese Kategorien profitieren von einer hohen Markenbindung, attraktiven Preispunkten und starken Online-Kampagnen.

Verlierer 2025: Möbel und Home Living, weiterhin rückläufig; Unterhaltungselektronik bleibt trotz hoher Rabatte nur stabil.

Gerade im Elektronikbereich zeigt sich ein Phänomen: Die Konsument:innen warten auf echte Preisbrecher und kaufen nur, wenn der Deal das Warten rechtfertigt.

Internationale Perspektive: Black Friday verliert Exklusivität

Auch international ist der Black Friday 2025 weiterhin relevant, aber nicht mehr der dominante Peak im E-Commerce-Jahr. Viele Länder – insbesondere in Europa – verlagern ihre Kampagnen auf längere Promotionphasen wie die „Black Week“ oder gleich den „Black November“.

Das Cross-Border Magazine dokumentiert zudem:

  • starke Unterschiede zwischen Ländern

  • ein wachsendes Interesse an Mobile Commerce

  • weltweit steigende Nutzung von BNPL

Der globale Trend: weniger ein einzelner Aktionstag, mehr eine erweiterte Rabattsaison.

Relevanz-Analyse: Wie wichtig ist der Black Friday 2025 noch?

Die Daten 2025 zeigen klar: Der Black Friday ist weder bedeutungslos noch in einem Wachstumsschub. Er ist ein stabiler, aber rationalisierter Einkaufszeitpunkt.

Er bleibt wichtig, weil Konsument:innen Preise vergleichen und echte Deals suchen, der Handel auf saisonale Peaks angewiesen ist und starke Marken gezielt Kampagnen rund um diesen Tag planen.

Er verliert an Bedeutung, weil die Ausgaben stagnieren, die Exklusivität des Tages sinkt und Rabattaktionen immer häufiger im November verteilt werden.

Fazit: Der Black Friday ist nicht tot – er hat sich verändert

Der Black Friday 2025 zeigt, wohin die Reise im E-Commerce geht: hin zu einem bewussteren, datengetriebenen Konsum. Händler:innen müssen mehr bieten als hohe Rabatte – nämlich Transparenz, Vertrauen, schnelle Checkouts und starke mobile Experiences. Für Konsument:innen bleibt der Black Friday ein attraktiver Zeitpunkt zum Sparen. Für den Handel bleibt er ein Pflichttermin mit strategischer Bedeutung. Für das große Umsatzfeuerwerk der 2010er-Jahre dagegen ist die Zeit vorbei.

Der Black Friday lebt weiter, nur anders.

Bildquellen

  • Black Friday 2025: DALL-E
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