Das sind die Marketing Trends 2026! Wir haben die Expert:innen der Branche befragt, auf was wir uns nächstes Jahr gefasst machen müssen. Künstliche Intelligenz ist im Marketing gesetzt, Automatisierung Alltag, Personalisierung Erwartung. Die entscheidende Frage lautet daher nicht mehr ob, sondern wie Unternehmen diese Trends nutzen. Und vor allem: wie gut sie Technologie, Menschlichkeit und Relevanz miteinander verbinden. Effizienz allein reicht nicht mehr. Gewinner sind die Marken, die KI als Werkzeug nutzen und gleichzeitig echte Nähe zu ihren Kund:innen aufbauen. Hier erfährst Du, was 2026 wichtig ist.
KI als Rückgrat des Marketings: Effizienz, Automatisierung und Skalierung
2026 wird ein weiteres Jahr mit rasantem KI-Wachstum. Viele Stimmen aus der Branche sind sich einig: Künstliche Intelligenz transformiert das digitale Marketing entlang der gesamten Wertschöpfungskette: von der Automatisierung operativer Prozesse über Smart Bidding bis hin zur Optimierung der Content-Produktion.
Künstliche Intelligenz wird im Marketing eine noch viel stärkere Rolle einnehmen. Vom digitalen Assistenten bis zur vollständigen Automatisierung bestimmter Aufgaben.
Holger Müller, Geschäftsführer JustRelate Group
Genau das beschreibt den Status quo. KI ist keine Zusatzfunktion mehr, sondern Infrastruktur. Sie beschleunigt Kampagnen, senkt Produktionskosten und ermöglicht Skalierung in einer Geschwindigkeit, die ohne Automatisierung nicht mehr realistisch wäre.
Für 2026 sehen wir im digitalen Marketing vor allem drei Trends: die verstärkte Nutzung von KI für personalisierte Kampagnen, die Automatisierung von Prozessen zur Betrugsprävention und datengetriebene Entscheidungen, um den ROI zu maximieren. Zudem gewinnen Omnichannel-Strategien und interaktive Formate an Bedeutung, um Kunden effektiv zu erreichen und zu binden.
Alina Werner, Marketing Coordinator DACH bei DynamicWeb
Gleichzeitig warnen viele Expert:innen davor, KI als Allheilmittel zu betrachten. „AI can’t fix bad online marketing!“ bleibt eine wichtige Erinnerung von der eology GmbH. Ohne klare Strategie, saubere Datenbasis und eine starke Markenpositionierung verstärkt KI vor allem eines: bestehende Schwächen.
Von Tools zu Teams: Orchestrierung statt Software-Wildwuchs
Mit der zunehmenden KI-Durchdringung verändert sich auch die Rolle von Marketer:innen. 2026 geht es weniger um neue Tools – sondern um Orchestrierung. KI-Agenten übernehmen operative Aufgaben, während menschliche Teams sich stärker auf Strategie, Kreativität und Brand-DNA konzentrieren.
Im Jahr 2026 geht es im Digitalen Marketing nicht mehr nur um mehr Tools, sondern um Orchestrierung. KI-Agenten als digitale Teammitglieder, die Personalisierung in großem Maßstab ermöglichen, während Marketer sich stärker auf Brand-DNA, Kreativität und Strategie konzentrieren. Gewinnen werden diejenigen, die das Gleichgewicht zwischen Mensch und KI meistern.
Edwina Dendler, CMO von Prismic
Marketing-Organisationen entwickeln sich zu hybriden Teams aus Menschen und digitalen Assistenten. Der Erfolgsfaktor liegt nicht in der Anzahl eingesetzter Systeme, sondern in deren Zusammenspiel.
Hyper-Personalisierung in Echtzeit – aber bitte mit Haltung
Personalisierung ist einer der zentralen Marketing Trends 2026. KI ermöglicht es, Nutzer:innen in Echtzeit mit relevanten Inhalten, Angeboten und Botschaften zu erreichen – über alle Kanäle hinweg. Ob Website, Mobile, Social, E-Mail oder KI-Assistenten: Kund:innen erwarten überall maßgeschneiderte Erlebnisse.
Die Shopfully GmbH fasst die wichtigsten Felder wie folgt zusammen:
Hyper-Personalisierung mit AI: Konsumenten werden in Echtzeit mit relevanten Angeboten erreicht. Omnichannel-Verschmelzung: Online & Offline wachsen nahtlos zusammen. Retail Media & First-Party Data: als zentrale Währung für effizientes, datenschutzkonformes Marketing.
Doch mit den technischen Möglichkeiten steigt auch die Verantwortung. Personalisierung funktioniert nur dann nachhaltig, wenn sie als Mehrwert wahrgenommen wird. Oder wie es Thomas Dold, Geschäftsführer der DYMATRIX GmbH, formuliert: „Der Kern aller Trends 2026: KI wird das Rückgrat unserer Marketing-Effizienz sein. Aber wahre Kundenbindung schaffen wir nur durch relevante, personalisierte Kommunikation. Die Kunst liegt darin, aus Millionen von Datenpunkten die eine relevante Story für jede Kundin und jeden Kunden zu destillieren.“
Wir bei maxcluster sehen im digitalen Marketing 2026 einen deutlichen Trend zur noch persönlicheren Kundenansprache. KI und Automatisierung helfen, Nutzer:innen in Echtzeit mit den passenden Inhalten zu erreichen. Gleichzeitig bleibt Transparenz beim Umgang mit Daten entscheidend. Marken, die Relevanz mit Vertrauen verbinden, schaffen nicht nur mehr Reichweite, sondern auch langfristige Beziehungen und echte Loyalität.
Nicole Mentzen, Head of Marketing, maxcluster GmbH
Relevanz schlägt Lautstärke. Und Authentizität wird zum entscheidenden Differenzierungsmerkmal.
Wir glauben bei kernpunkt an die Kraft menschlicher Ideen. KI hilft uns, sie schneller und besser umzusetzen. Unser Ziel ist es, dass unsere Kunden gemeinsam mit uns und KI alles online verkaufen können.
Matthias Steinforth, Mitgründer und Geschäftsführer, kernpunkt Digital GmbH
Kundenbindung, Community und Vertrauen als Wachstumsermöglicher
Während KI die Kundenakquise effizienter macht, verschiebt sich der Fokus im Marketing 2026 deutlich Richtung Kundenbindung. Retention wird zum Wachstumsermöglicher – gerade im B2B.
Die Marketing Trends 2026 zeigen vor allem eins: Wir stehen am Ende der reinen Push-Ära. Erfolgreiches Marketing der Zukunft setzt nicht mehr auf Lautstärke, sondern auf Substanz. Es geht nicht mehr darum, der Erste in der Timeline zu sein, sondern derjenige, der bleibt. Wer Menschen erreichen will, muss ihr Vertrauen gewinnen. Wer Vertrauen gewinnen will, muss Relevanz liefern. Und wer Relevanz liefern will, muss seine Zielgruppe wirklich verstehen – nicht nur als Datensatz, sondern als Mensch.
Philipp Pudelko, Geschäftsführer der Drunk Octopus Communications GmbH
Mehrere Expert:innen betonen, dass Community kein kurzfristiger Hype ist, sondern ein zentraler Erfolgsfaktor. Marken, die echte Beziehungen aufbauen, schaffen Vertrauen, Loyalität und langfristige Relevanz. Datengetriebene, personalisierte Kundenbindung wird durch KI erst richtig skalierbar, ersetzt aber nicht den menschlichen Kern.
Kundenbindung wird immer wichtiger. Es ist ausgelöst durch KI, die die Kundenakquise verändern wird, aber auch durch KI wird eine datengetriebene personalisierte Kundenbindung möglich.
Iryna Kyselova-Marchenko, CMO / DACH Representative bei Taluno
Videos: Warum Bewegtbild 2026 der wichtigste Touchpoint ist
Video ist für Marketer keine Option mehr, sondern ein Muss. Die tatsächliche Herausforderung dabei ist, mit der Zeit zu gehen und schnell Video-Content zu erstellen.
Philipp Wolf, Head of Marketing DACH, PlayPllay
2026 bilden Videos den zentralen Touchpoint im digitalen Marketing. Connected TV, Retail Media Video Ads, Social Video, Shoppable Formate und Audio wachsen zusammen.
Der CTV-Boom hält an, interaktive und kaufbare Videoformate gewinnen weiter an Bedeutung.
2026 wird wahrscheinlich ein weiteres Jahr mit rasantem KI-Wachstum werden, das die digitale Werbebranche unweigerlich weiter verändern wird, von der Automatisierung und Rationalisierung betrieblicher Prozesse bis hin zur Optimierung der Produktion von Werbeinhalten. Gleichzeitig wird der Wert eines menschenzentrierten Ansatzes sowohl auf Seiten der Publisher als auch der Werbetreibenden mit der Zeit nur noch zunehmen, sodass eine personalisierte und dennoch authentische Kommunikation mit den Kunden so wichtig wie nie zuvor sein wird. Insbesondere in der Videowerbung wird der CTV-Boom auch 2026 nicht nachlassen, wobei interaktivere und shoppable Formate im Mittelpunkt stehen werden, wie wir bereits beobachten können. Auf der technischen Seite wird die Entwicklung der programmatischen Werbung eine weitere Wendung nehmen, wobei wir für 2026 eine gewisse Transformation der Lieferkettenprozesse erwarten, die darauf abzielt, diese effizienter zu gestalten.
Natalie Romankina, CEO of AdPlayer.Pro (übersetzt aus dem Englischen)
Die größte Herausforderung liegt dabei nicht im Kanal, sondern in der Produktion. Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Qualität müssen gleichzeitig erfüllt werden.
Commerce rückt ins Marketing-Zentrum: Retail Media, Social Commerce & Embedded Finance
Marketing endet 2026 nicht mehr beim Klick. Content, Commerce und Payment verschmelzen zunehmend. Retail Media wird nicht nur für große Plattformen, sondern auch für mittelständische Shopbetreiber immer wichtiger.
2026 dreht sich im Marketing alles um KI (Nutzen und GAIO!), echte Nähe zu den Kunden und Nachhaltigkeit. Wer im E-Commerce vorne sein will, kombiniert viele Kanäle (Multichannel) mit einem nahtlosen Erlebnis (Omnichannel). Dazu kommen Live-Shopping, Social Commerce, schnelle Lieferungen und immersive Erlebnisse, die Shopping nicht nur praktisch, sondern auch spannend und verbindend machen.
Anna-Lena Heller, JTL-Software-GmbH
Besonders spannend ist die Entwicklung im B2B: Die Erwartungen steigen deutlich. Millennials prägen den Einkauf und erwarten nahtlose, personalisierte Erlebnisse auf B2C-Niveau. Embedded Finance, flexible Zahlungsmodelle und integrierte Kaufprozesse werden zum Wettbewerbsfaktor – Marketing gestaltet diese Transformation aktiv mit.
Die Zukunft des digitalen Marketings im B2B-Bereich wird maßgeblich von demografischen Veränderungen geprägt sein. Da mittlerweile fast 70% der B2B-Käufer Millennials sind, erleben wir einen fundamentalen Wandel in den Erwartungen an digitale Erlebnisse. Diese neue Generation von Entscheidern erwartet im B2B-Kontext die gleichen nahtlosen, personalisierten Erlebnisse, die sie aus dem B2C-Bereich kennt – von der ersten Marketingbotschaft bis zur Zahlungsabwicklung. Sie verstehen nicht, warum sie als Konsumenten von bequemen, digitalen Lösungen profitieren, während sie als Käufer im Auftrag von Unternehmen mit veralteten Prozessen konfrontiert werden. Für 2026 bedeutet dies, dass erfolgreiche B2B-Marketingstrategien die gesamte Customer Journey neu denken müssen. Embedded Finance wird dabei eine Schlüsselrolle spielen, indem Zahlungs- und Finanzierungsoptionen nahtlos in die Kauferfahrung integriert werden. KI wird diese Entwicklung unterstützen und hochgradig personalisierte Erlebnisse ermöglichen. Unternehmen, die diese Erwartungen erfüllen und B2B-Zahlungsprozesse auf das Niveau von B2C-Erlebnissen heben, werden einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil erzielen. Die Digitalisierung des B2B-Handels ist unaufhaltsam, und das Marketing muss diese Transformation aktiv mitgestalten.
Katharina Stevens, Head of Field Marketing, Mondu
Programmatic, Privacy & First-Party-Data: Die neue Balance
Programmatic Advertising wächst weiter – angetrieben durch KI-basierte Optimierung und kanalübergreifendes Targeting. Gleichzeitig verändert der Abschied von Third-Party-Cookies die Spielregeln.
Angesichts des Rückgangs von Cookies sind First-Party-Daten und eine auf Einwilligungen basierende Personalisierung unerlässlich. Marken müssen ein Gleichgewicht zwischen Personalisierung und Datenschutz finden.
Neuwo (übersetzt aus dem Englischen)
First-Party-Data, Permission-based Marketing und kontextuelle Aussteuerung werden zur neuen Grundlage. Vertrauen und Transparenz entscheiden darüber, ob Personalisierung akzeptiert wird. Besonders im B2B spielen Umfeld und Werbewirkung eine zentrale Rolle.
SEO, KI-Suche & GAIO: Sichtbarkeit wird anspruchsvoller
Auch SEO steht vor einem Wendepunkt. KI verändert Suchverhalten, Suchergebnisse und Klickpfade. Weniger Klicks, stärker personalisierte Antworten, neue Formate – all das bedeutet: SEO muss präziser, strategischer und markenorientierter werden.
Es werden viele Fragen rund um KI und SEO gestellt. Ob sie sich darauf auswirkt, es zerstört oder verändert. Die Wahrheit ist, dass KI ein Werkzeug ist, das SEO auf die nächste Stufe hebt, das Verbraucherverhalten verändert, Suchanfragen individueller gestaltet und die Anzahl der Klicks reduziert. All dies bedeutet, dass Dein SEO präziser denn je sein muss.
Mauricio Cortazar, Director of Business Development EU, Boostability
KI ist kein Gegner von SEO, sondern ein Beschleuniger. Inhalte müssen klarer, relevanter und vertrauenswürdiger sein als je zuvor. Sichtbarkeit entsteht durch Qualität, Kontext und Autorität.
Accessibility & Nachhaltigkeit: Vom Pflichtprogramm zum Wettbewerbsvorteil
Barrierefreiheit entwickelt sich von einer Checkliste zu einem Wettbewerbsvorteil. Strenge gesetzliche Rahmenbedingungen wie der European Accessibility Act (EAA) und aktualisierte ADA-Vorgaben zwingen Unternehmen dazu, Websites, Apps und Inhalte vollständig inklusiv zu gestalten – nicht nur, um Strafen zu vermeiden, sondern auch, um bisher unterversorgte Zielgruppen zu erreichen und das Vertrauen in die Marke zu stärken.
Anna Lewis, VP of Marketing, Crownpeak (übersetzt aus dem Englischen)
Barrierefreiheit eröffnet so neue Reichweiten. Auch Nachhaltigkeit bleibt ein relevantes Thema: nicht als Buzzword, sondern als Teil glaubwürdiger Markenkommunikation.
Neue Arbeitsmodelle als Produktivitätshebel
In fünf Jahren haben wir die 2-Tage-Woche.
Frank Mühlenbeck, Geschäftsführer der Digital Diamant GmbH
Was auf den ersten Blick radikal wirkt, bringt eine zentrale Entwicklung auf den Punkt: Arbeit wird neu bewertet. Nicht mehr Anwesenheit, sondern Wirkung entscheidet. Gerade im Marketing, wo kreative Leistung, strategisches Denken und Fokus zählen, gewinnen Modelle an Bedeutung, die Zeit bewusst reduzieren und Qualität priorisieren.
Für Arbeitgeber bedeutet das einen grundlegenden Perspektivwechsel. Wer flexible Arbeitsmodelle, klare Prioritäten und echte Ergebnisorientierung ermöglicht, steigert nicht nur die Attraktivität als Arbeitgeber, sondern auch Motivation und Leistungsfähigkeit der Teams. Weniger Meetings, weniger Leerlauf, mehr Verantwortung: So entsteht Raum für bessere Ideen und schnellere Entscheidungen.
Die Marketing Trends 2026 zeigen damit auch: Zukunftsfähige Unternehmen denken Arbeit neu. Nicht als Pflichtprogramm mit maximaler Auslastung, sondern als Rahmen, in dem Menschen ihr Potenzial konzentriert und nachhaltig entfalten können.
Fazit: Marketing Trends 2026 verlangen Haltung
Die Marketing Trends 2026 zeigen deutlich: Technologie allein reicht nicht. KI, Automatisierung und Daten sind unverzichtbar, aber sie entfalten ihren Wert nur in Verbindung mit klarer Strategie, kreativer Exzellenz und echter Kundennähe. Oder anders gesagt: Wer Technologie beherrscht, Relevanz schafft und Vertrauen aufbaut, wird 2026 gewinnen.
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