Wissensmanagement – Personalentwicklung als Wettbewerbsvorteil


Das richtige Wissensmanagement ist ein entscheidender Faktor der Unternehmensentwicklung. Entgegen dem Informationsmanagement, das die Basis für Wissen schafft, ist Wissensmanagement die bewusste Verknüpfung von Informationen. Informationen durchlaufen über das Vorwissen einen Interpretationsprozesses, der neues Wissen generiert. Wissen, das als verbesserter persönlicher Handlungsspielraum verfügbar ist. Über die Personalentwicklung müssen Unternehmen sichern, dass dieser Prozess gezielt gefördert wird. Denn neben dem explizitem Wissen, das vereinfacht das transparent abrufbare ist, entsteht implizites Wissen. Wird dieses Wissen über das Wissensmanagement gezielt organisatorisch im Unternehmen verankert, entsteht ein eigenes Know how. Das ist durch Wettbewerber nur schwer kopierbar, weil es als organische Unternehmenseinheit aufgestellt ist. Abwerbungen von Spezialisten können zwar Lücken reißen, schaffen aber keine Kopie des Wettbewerbsvorteils.
Dieser Wettbewerbsvorteil ist durch eine entsprechende Personalentwicklung, die das implizite Wissen nicht nur beim Einzelnen entwickelt sondern organisatorisch im Unternehmen verknüpft, verteidigungsfähig geschützt.

Explizites und implizites Wissen – Eine wichtige Unterscheidung

Wissensmanagement muss in der Personalentwicklung zwei Zielgrößen bedienen. Man unterscheidet zwischen explizitem und implizitem Wissen.

Explizites Wissen ist der Bereich, der jederzeit kommuniziert werden kann. Dieses Wissen ist über Sprache oder Zahlen darstellbar, reproduzierbar und kann nachvollzogen werden. Es ist methodisches Wissen, was jederzeit transparent gehalten werden kann.

Das implizite Wissen zeichnet sich dagegen durch die persönliche Qualität aus. Es entwickelt sich als eine eigenständige Wissensgröße, die nicht artikuliert oder vermittelt werden kann, sie zeigt sich nur über Ergebnisse. Implizites Wissen ist Teil der Erfahrung, die sich aus Handlungen in einem bestimmten Zusammenhang ergeben.

Die Personalentwicklung hat die Aufgabe, beide Zielgrößen zu verbinden und für einen Austausch zwischen explizitem und impliziten Wissen im Unternehmen zu sorgen. Austausch als kontinuierlicher Prozess, im Sinne einer Wissensspirale. Die Spirale funktioniert, wenn im Unternehmen die Maßnahmen der Personalentwicklung im Ergebnis zum Aufbau eines spezifischen organisatorischen Wissens im Unternehmen führen. Eine Basis, die Know how zu einem Wettbewerbsvorteil entwickelt, der das Unternehmen als Ganzes betrifft.

Maßnahmen der Personalentwicklung – Es gibt keine Superformel

Wissensmanagement über Personalentwicklung ist ein Prozess, der auf die konkreten Bedingungen des Unternehmens und der Branche abzustimmen ist. So verlangen beispielsweise schnelllebige Produkte und Dienstleistungen ein ganz anderes Konzept, wie langlebige Verkaufsprodukte.

Neben der Frage der Bereitstellung von Wissen über Datenbanken, Netzwerke, Informationssysteme, Software, Tools, Ablagesysteme usw. kommen Maßnahmen der individuellen Personalentwicklung eine wichtige Aufgabe zu.

Grundsätzlich können sie am Arbeitsplatz durchgeführt oder extern eingeordnet werden. Arbeitsplatz hat den Vorteil, das das Personal im Arbeitsprozess bleibt und die Erfolgskontrolle zeitnah und genau ist. Extern hat den Vorteil, dass volle Konzentration auf die Maßnahme besteht und Betriebsroutinen suspendiert sind und damit hinterfragt werden können.

Zu den wichtigen Instrumente der Personalentwicklung gehören u.a.:

  • Einarbeitungsschulungen/-programme
  • Weiterbildungsschulungen
  • Coaching
  • Mitarbeitergespräche
  • Job Rotation
  • Austauschprogramme
  • Fachtagungen/Arbeitsgruppen
  • Lernen durch Lehren
  • Jobenrichment (Arbeitsbereicherung)
  • Jobenlargement (Arbeitserweiterung)

Um zu verhindern, dass Personalentwicklung in Aktionismus abgleitet, sind solche Instrumente nicht nur einzusetzen, sondern auch hinsichtlich Zielgruppe und Wirkungsziel vorzubereiten, zu begleiten und einer Ergebniskontrolle zu unterziehen. Ohne eine methodische Absicherung der Personalentwicklung, ist das Ziel, Wissensmanagement als Wettbewerbsvorteil in einem Unternehmen zu installieren, nicht realistisch.

Weiterführender Link: http://suite.haufe.de/wissensmanagement/

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