Dass sich das Jahr 2025 dem Ende neigt, bedeutet gleichzeitig, dass die Planung für 2026 bereits in vollem Gange ist. Um sich adäquat auf das kommende Jahr vorzubereiten, lohnt sich ein Blick auf die Prognosen: Welche Themen nehmen wir mit? Was werden die Trend-Topics sein? Worum wird man einfach nicht herumkommen? In den nächsten Wochen werden wir genau auf diese Fragen eingehen – für jeweils unterschiedliche Branchen und Interessensbereiche. Dafür haben wir Expert:innen der E-Commerce und Marketing-Branche nach ihren Einschätzungen befragt und die interessantesten Insights zusammengefasst. Heute starten wir mit den wichtigsten AI im Marketing Trends 2026.
Von mehr Tools zu Orchestrierung: KI-Agenten als Teammitglieder
2026 verschiebt sich der Fokus weg von isolierten Features hin zur funktionsübergreifenden, durchgängigen Vernetzung, erklärt Edwina Dendler, CMO von Prismic:
Im Jahr 2026 geht es im Digitalen Marketing nicht mehr nur um Tools, sondern um deren Orchestrierung. KI-Agenten als digitale Teammitglieder, die Personalisierung in großem Maßstab ermöglichen, während Marketer sich stärker auf Brand-DNA, Kreativität und Strategie konzentrieren. Gewinnen werden diejenigen, die das Gleichgewicht zwischen Mensch und KI meistern.
Agentische Systeme entfalten ihren Wert durch eine klare Aufgabenarchitektur, Policies, Prompt-Standards und saubere Daten. Wer Agenten lediglich „oben drauf“ setzt, ohne seine Prozesse zu justieren, wird Reibung und Schatten-IT (ohne Autorisierung oder Wissen der IT-Abteilung verwendete Software-, Hardware- oder IT-Ressourcen) ernten. Wer dagegen Rollen, und Aufgaben definiert, schafft Geschwindigkeit und Sicherheit.
Diese Chancen sieht auch Rui de Freitas, CEO von C Wire:
2026 wird das Jahr sein, in dem KI-Agenten Fähigkeiten erschließen, die wir uns 2025 noch nicht einmal vorstellen konnten. Es werden Plattformen für Marken und Agenturen entstehen, auf denen diese ihre eigenen KI-Agenten einsetzen und bestehende Werbetechnologien so steuern können, dass sie endlich genau das tun, was sie wollen. Von Markensicherheit über Kreativität bis hin zu fortschrittlichen Gebotsalgorithmen wird KI den Wert des Ökosystems wie nie zuvor steigern.
Video wird Pflicht und Tempo entscheidet
Die Aufmerksamkeit wandert zum Video – in Social Feeds, Produktkommunikation, Support und Recruiting. 2026 zählen Videos zur Grundausstattung. So schätzt das auch Philipp Wolf, Head of Marketing bei PlayPlay, ein:
Video ist für Marketer keine Option mehr, sondern ein Muss. Die tatsächliche Herausforderung dabei ist es, mit der Zeit zu gehen und schnell Video-Content zu erstellen.
AI verkürzt den Weg massiv: automatisches Skripting auf Basis von Produkt- und CRM-Daten, Stil-Guidance im Schnitt, schnelle Varianten für A/B-Tests, Untertitel und Sprachklone für internationale Märkte.
AI+ als Effizienz-Turbo für Creatives, Ideenfindung und Performance
Kreativarbeit und Media rücken noch enger zusammen. AI+ steht 2026 für „AI-erweiterte“ Workflows: strukturiere Ideenfindung auf Knopfdruck, Asset-Exploration in Minuten, Echtzeit-Briefings auf Grundlage von Performance-Signalen.
Zweifellos ist AI+ die Zukunft. Für Werbetreibende ist KI das effizienteste Werkzeug für Kreativarbeit, Ideenfindung und Performance-Werbung. Für Entwickler:innen sind AI+ Produkte der lukrativste Bereich: Downloads von AI+ Apps haben sich im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2024 verdoppelt, außerdem ist der Umsatz gewachsen. Für Werbeplattformen sind KI-gestützte Lösungen, die Kund:innen dabei helfen, die richtige Zielgruppe zu erreichen und in kürzester Zeit hochwertige Werbemittel zu erstellen, der Schlüssel zum Überleben und langfristigen Erfolg.
Phoebe Lee, Senior Marketing Manager BIGO Ads
SEO 2026: Schärfer und intent-tiefer, trotz weniger Klicks
Das neue Lieblinsthema vieler Marketeers: Was passiert mit unserer SEO-Strategie durch den steigenden Einsatz von KI? Denn neue AI-Antworten, Zero-Click-Ergebnisse und Chat-Ads verändern das Suchverhalten. Nutzer:innen stellen spezifischere Fragen, erwarten präzise, kontextreiche Antworten – oft ohne klassischen Klick. Das ist keine Bedrohung, sondern ein Reality-Check für SEO: Entitäten sauber abbilden, Information Gain erhöhen, Content so strukturieren, dass er in Antwort-Engines verwertbar ist. Das meint auch Mauricio Cortazar, Director of Business Development bei Boostability:
Es werden viele Fragen rund um KI und SEO gestellt. Ob und wie sie sich darauf auswirkt, es zerstört oder verändert. Die Wahrheit ist, dass KI ein Werkzeug ist, das SEO auf die nächste Stufe hebt, das Verbraucherverhalten verändert, Suchanfragen individueller gestaltet und die Anzahl der Klicks reduziert. All dies bedeutet, dass Deine SEO präziser denn je sein muss.
Praktisch bedeutet das: Datengetriebene Themenlandkarten, FAQ-Cluster mit belastbarem Quellenfundament, präzise definierte Claims und klare Autor:innenschaft. Deine Marke muss als „Wissenseinheit“ erkennbar werden – in Inhalten, Schema-Markup, Medien und internen Verlinkungen.
Audio & Generative Production: Spots in Minuten, nicht Wochen
Im Audio-Bereich gibt es vielfältige KI-Einsatzszenarien. Dank KI konnten wir ein alltagstaugliches Tool entwickeln, das in wenigen Schritten hochwertige KI-Audiospots erstellt – inklusive Musik, Soundlogo und passender Stimme. Ein umfangreiches Projekt- und Usermanagement macht das Tool auch für Laien zugänglich. Daneben konnte die Integration eines professionellen Audio-Editors und weiterer smarter Funktionen wie die Produktion unendlich vieler verschiedener Allongen realisiert werden – damit ist KI Spotproduktion auch endlich für anspruchsvolle Werbetreibende eine sinnvolle Ergänzung zur bisherigen Kreations-Herstellung.
Matthias Schenk, Director Product Development bei RMS. Der Audiovermarkter.
Personalisierung & Automatisierung: Vom Assistenten zur Teil-Autonomie
Personalisierung skaliert 2026 nur mit klar geregelter Teil-Autonomie: KI-Assistent:innen übernehmen Routine und priorisieren nächste Aktionen, während Du Leitplanken, Ziele und Qualität definierst. Mit sauberer Datenbasis, Audit-Trails und Human-in-the-Loop wird aus „mehr Automatisierung“ echte Wirkung: höhere Relevanz pro Kontakt, schnellere Zyklen und messbarer Lift entlang der gesamten Journey.
Holger Müller, Geschäftsführer der JustRelate Group, prophezeit:
Künstliche Intelligenz wird im Marketing eine noch viel stärkere Rolle einnehmen. Vom digitalen Assistenten bis zur vollständigen Automatisierung bestimmter Aufgaben.
Der Schlüssel ist Governance: klare Grenzen, Audit-Trails, Human-in-the-Loop. Dann wird AI zum Multiplikator, nicht zum Risiko.
Praxisblick: Innovation ohne Hype – zielgerichtet und messbar
Nicht jeder Trend passt. Was zählt, ist zielgerichtete Innovation: Prozesse entschlacken, Output-Qualität erhöhen, unternehmerische Ziele erreichen. Siamac Alexander Rahnavard, der Managaing Director bei REVO/Love, erklärt:
Wir sehen die zunehmende Etablierung von generativer AI als Chance, Marketing und Organisation effizienter und kreativer zu gestalten. Für uns geht es nicht darum, jedem Trend hinterherzulaufen, sondern bewährte Technologien und Methoden gezielt einzusetzen, um den qualitativen Output zu steigern und die unternehmerischen Ziele unserer Kund:innen zu erreichen. Innovation ist bei uns zielgerichtet und praxisnah.
Miss dabei, was wirklich zählt: Creative Velocity, Time-to-Variant, inkrementeller ROAS, Content Cost-to-Serve, Lead-zu-Revenue-Durchlaufzeiten. Diese Metriken zeigen, ob KI Wert oder nur Buzz stiftet.
Grenzen anerkennen: AI verstärkt, sie repariert nicht
KI ist ein Verstärker. Sie skaliert Klarheit und Chaos. Bei fehlender Positionierung, schwachem Angebot, schlechten Daten oder unklaren Zielen kann auch kein Tool helfen. Das ist auch die klare Message von eology:
KI kann schlechtes Online-Marketing nicht beheben.
Deine Grundbausteine bis Q1/2026: AI im Marketing
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Bildquellen
- AI im Marketing Trends 2026: DALL-E
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