Wie Kommunikationsprofis mit »Deepfakes« umgehen sollten


Wie Kommunikationsprofis mit „Deepfakes“ umgehen sollten

Fake News und Desinformation bestimmen bereits seit einigen Jahren die öffentliche Diskussion. Seit einiger Zeit sorgt nun ein weiteres Phänomen für viel Aufmerksamkeit: »Deepfakes«. Diese Deepfakes haben das Potenzial, die Art und Weise wie Content produziert und konsumiert wird nachhaltig zu verändern. Kommunikatoren müssen sich daher auf diese Entwicklungen gut vorbereiten.

Was sind Deepfakes?

Deepfakes sind im Prinzip keine komplett neue Erscheinung, aber in den letzten Jahren ist deren Präsenz in digitalen sowie sozialen Medien stark angestiegen. Der Begriff bezieht sich auf KI-basierte Bilder, Videos und Audio-Inhalte. Deepfake-Technologien werden zum Beispiel für das sogenannte Face-Swapping eingesetzt, aber auch um menschliche Sprache nachzuahmen sowie künstliche, realistisch erscheinende Stimmen zu erzeugen.

Die fortgeschrittene Entwicklung von Deep-Learning-Technologien hat dazu geführt, dass Software für die Erstellung von Deepfakes heute quasi für jeden zugänglich ist. Zudem wird es immer einfacher, derartige Fälschungen zu erstellen und zu verbreiten. Für die Erstellung von Deepfakes werden lediglich ein Bild, Video oder eine Audio-Aufnahme einer Person benötigt. Die Technologie lernt dann die Bewegungen oder die Ausdrücke der einen Person und überträgt diese auf andere Situationen.

Steigendes Risikopotenzial

Deepfakes sind mit einer Reihe von Risiken verbunden und Experten erwarten, dass Deepfakes zu einer »Zero Trust«-Gesellschaft beitragen werden, in der wir grundsätzlich nichts und niemandem mehr vertrauen, insbesondere medialen Inhalten.

Neben politischen und datenschutzrechtlichen Risiken, stellen Deepfakes auch für Kommunikationsexperten ein nicht zu unterschätzendes Problem dar. Denn diese Fakes können eingesetzt werden, um zum Beispiel Organisationen, Marken und Stakeholder in Verruf zu bringen und der Reputation der Betroffenen erheblich zu schaden. Kommunikationsansätze und -strategien müssen daher erweitert werden, um einen effektiven Umgang mit Deepfakes zu ermöglichen.

Wie sollten Kommunikationsprofis mit Deepfakes umgehen?

Da Deepfakes immer alltäglicher werden, müssen Kommunikationsexperten sich mit Deepfake-Technologien auseinandersetzen und lernen, wie man solche Fälschungen erkennt und mit diesen umgeht.

Fakes frühzeitig erkennen

Heute enthalten viele Deepfakes oft noch recht offensichtliche Fehler: Anhand von Faktoren wie der Beleuchtung oder anderen physikalischen Elementen von Bildern und Videos lässt sich zum Beispiel untersuchen, ob Bilder oder Videos künstlich miteinander verbunden wurden. Künstlich erstellte Personen neigen zudem dazu weniger oder unnatürlicher zu blinzeln. In naher Zukunft wird es jedoch immer schwieriger werden, Deepfakes zu erkennen.

Schutz vor Deepfakes

Bisher gibt es leider weder bewährte Strategien noch konkrete Methoden, um Organisationen oder Personen vor Deepfakes zu schützen. Wir sind allerdings zuversichtlich, dass sich das bald ändern wird. Ein möglicher Lösungsansatz ist zum Beispiel der Einsatz von Apps wie Truepic, die für die Bild- und Videoauthentifizierung eingesetzt werden können. Wenn man über die App Fotos macht, erhalten diese automatisch eine URL als Wasserzeichen, die zu einer Kopie dieser Fotos führen. Kommunikatoren können auf diese Weise Fotos vergleichen und so sicherstellen, dass es sich bei Bildern um unverfälschte Versionen handelt.

Wie geht es weiter?

Einige Länder könnten bald Gesetzte gegen Deepfake-Technologien erlassen. Laut Gesetzgebern in den USA stellen Deepfakes ein Risiko für die nationale Sicherheit dar und Geheimdienste sollten sich daher dieser Herausforderung stellen.

Doch auch ohne die Einführung neuer Gesetze sollten sich Kommunikationsexperten mit Deepfakes auseinandersetzen und geeignete Strategien und Maßnahmen planen und umsetzen. Deepfakes sollten auf keinen Fall unterschätzt werden, denn sie haben das Potenzial die Reputation von Organisationen oder Personen innerhalb weniger Sekunden nachhaltig zu zerstören.

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