Serverless CMS als Nonplusultra im Content Marketing?


“Serverless Architecture”, “Serverless Computing”, “Serverless CMS”: Noch nie gehört? Es lohnt sich für Content Marketer, sich mit dieser eher technischen Entwicklung auseinander zu setzen. Denn auch für das Content Marketing bietet “Serverless” einige Vorteile.


“Serverless” – ein irreführender Begriff


Serverless bedeutet nicht wörtlich, dass ein System ganz ohne Server auskommt, sondern lediglich, dass es sich nicht um den eigenen Server handelt. Somit ist die gesamte Technologie rund um Serverless Architecture nicht neu, dafür aber das Businessmodell der ereignisgetriebenen Anwendungsarchitektur.

Vorteile des Serverless CMS

Beim Serverless CMS handelt es sich um ein Content Management System, das den Ansprüchen der heutigen dynamischen Websites gerecht wird. Es ist im Gegensatz zu einem herkömmlichen CMS sicherer, einfach zu bedienen und wird nicht auf dem eigenen Server, sondern in der Cloud betrieben.

Ein Serverless CMS funktioniert mit Hilfe eines Content Delivery Networks anhand von Function-as-a-Service (FaaS). Dieses Konzept bietet eine sehr kurze Runtime, die nur für die Ausführung eines Funktionsaufrufs existiert. Dabei kann es sich um Sekunden oder sogar Millisekunden handeln. FaaS verbraucht nur dann Kosten, wenn eine Funktion auch tatsächlich aufgerufen wird, und ist einfach zu warten und zu skalieren.

Wer keinen eigenen Server unterhält, sondern den eines externen Anbieters nutzt, der sich auch um die Wartung kümmert, spart in erster Linie Zeit und Ressourcen. Es gibt keine festgelegten Kosten, sondern der Nutzer zahlt nur für die Zeit, in der der Server auch wirklich aktiv genutzt wird. Provisionierung erfolgt in Minuten und nicht in Tagen oder Wochen. Dank des Pay-per-Use-Modells bewegen sich die Kosten in einem angemessenen Rahmen.

Dadurch, dass eines der Techniklayer wegfällt, ist es auch für Content Marketer möglich, mit nur wenig technischem Wissen einzugreifen und selber Veränderungen vorzunehmen. Ihre Arbeit wird unmittelbar ins Frontend übernommen, ohne dass komplizierte Zwischenschritte vonnöten sind. Das führt automatisch zu mehr Effizienz – das gleiche gilt für technische Teams, die in einer Serverless-Umgebung wirtschaftlicher arbeiten können.

Ein weiterer wichtiger Vorteil ist die automatische Skalierung in der FaaS-Umgebung. Anwendungen sind in der Cloud on-the-fly skalierbar und selbst komplexe Dienste, wie zum Beispiel eine Kundenverwaltung oder Social-Media-Integration passen sich umgehend an. Daher ist eine Serverless-Architektur besonders für Szenarien sinnvoll, bei denen das Lastverhalten stark schwankt.

 

Einige Hindernisse gilt es noch zu überwinden

Auch wenn ein Serverless CMS ohne eigenen Server auskommt, fällt der damit verbundene Administrationsaufwand nicht ganz weg. Je nach Anbieter müssen einzelne Funktionen der Software konfiguriert und Versionen verwaltet werden. Das unerlässliche Testen einzelner Software-Komponenten findet ebenfalls in der Cloud statt und benötigt Ressourcen, die auch Kosten verursachen.

Für die Entwickler ist es eine Herausforderung, dass sie einen großen Teil ihrer Kontrolle aus der Hand geben, denn sie können zum Beispiel nicht selber auf die virtuelle Maschine zugreifen, Änderungen am Betriebssystem oder der Laufzeitumgebung vornehmen.

Die automatische Skalierung innerhalb der Cloud ist zwar unproblematisch, allerdings nur im durch den Anbieter vorgegebenen Rahmen. Dann gilt es, erneut zu verhandeln oder in die nächsthöhere Leistungsstufe zu wechseln. In der Regel sind Anzahl und Dauer der parallel laufenden Anfragen limitiert.

Naturgemäß ist der Nutzer eines Serverless CMS auf einen einzelnen Cloud-Anbieter angewiesen, was zum Vendor-lock-in führen kann – ob die Wirtschaftlichkeit eines Wechsels gegeben ist, muss im Vorfeld geprüft werden.

 

Vom IT-Betrieb zum Cloud-Anbieter

Mit dem Wachstum von Serverless Architecture in der Cloud rücken klassische IT-Betriebe immer mehr in den Hintergrund. Systemadministratoren sind in Unternehmen, die ihre IT-Strategie auf die Cloud ausrichten, kaum noch ausgelastet, Entwicklerwissen bekommt immer mehr Relevanz.

Die Vorteile eines Serverless CMS wie automatische Skalierung, verhältnismäßig niedrige Kosten und schnelle Bereitstellung der Ressourcen können eventuelle Nachteile wie Kontrollverlust und Vendor-lock-in aufwiegen. In jedem Fall sollten Unternehmen den Serverless-Ansatz im Auge behalten und unter Umständen nach Abwägung der begleitenden Faktoren auch umsetzen.

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2 Comments

  1. Helen
    5. Juli 2018
    Antworten

    Welche Kosten entstehen konkret? Beispiele könnten hilfreich sein

    • Hallo Helen, die Herleitung der Kosten ist von vielen Faktoren abhängig, dazu müssten wir einen gemeinsam einen usecase angucken. Wenn sie Interesse an einem detaillierten Gespräch haben kontaktieren Sie uns doch einfach direkt über unsere Website. Wir freuen uns

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