Wie Publisher mit Special-Interest-Portalen Geld verdienen


Special Interest Portale sind eine Gelegenheit für Publisher, eine bestimmte Zielgruppe zu erreichen und passende Inhalte anzubieten. Durch die Zuschaltung von Werbung, die inhaltlich zu einem Special Interest Portal passt, sprechen Werbemaßnahmen genau die gewünschte Zielgruppe an.

Publisher setzen vermehrt auf Special Interest Portale, um ihren Werbepartnern relevante Zielgruppen bieten zu können und so ihre Inhalte besser zu monetarisieren. Diese Nischenportale enthalten neben Content zu einem klar definierten (Fach-) Thema häufig auch Community-Funktionen mit Interaktions- und Kommunikationsoptionen oder sogar einen eigenen Shop. Beispiele für Nischenmagazine sind Portale für bestimmte Hunderassen, Wassersport oder auch fachspezifische Themenfelder wie zum Beispiel Photovoltaik.

Wie hat sich der Journalismus durch die Digitalisierung verändert?

Die Digitalisierung großen Einfluss auf nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche. Auch die traditionellen Strukturen des Journalismus sind hiervon betroffen. Zum einen spielt die Schnelligkeit im Hinblick auf die Verbreitung von aktuellen Nachrichten eine wichtige Rolle. Durch soziale Netzwerke erscheinen Meldungen bereits unmittelbar nach einem Ereignis im Internet und stehen einem breiten Publikum zur Verfügung. Zum anderen müssen Redaktionen aufgrund der multimedialen Möglichkeiten des Internets crossmedial agieren. Informationen werden auf verschiedenen Kanälen, wie Apps für Smartphones oder Smartwatches, im Web oder SmartTVs abgerufen. Im heutigen Journalismus ist eine Multikanal-Strategie daher unverzichtbar. Ferner hat die Interaktion mit dem Publikum eine größere Relevanz: Leser können beispielsweise durch kommentieren oder weiterverbreiten von Inhalten an der Informationsvermittlung partizipieren.

Die Digitalisierung der Branche macht die Monetarisierung schwieriger

Online-Medien, Blogs oder mobilen Nachrichtenportale in Form von Apps mischen den Markt für Informationsmedien auf, in dem einst klassische Medien wie Zeitungen vorherrschten. Im Zuge des digitalen Wandels werden Informationen und aktuelle Nachrichten von einer immer größer werdenden Bandbreite von Anbietern offeriert. Während die eine Online-Zeitung für eine Nachricht ein Abonnement fordert, kann der interessierte Nutzer die gleiche Nachricht vermutlich kostenlos in einer anderen Online-Zeitung entdecken und lesen. Publisher müssen also neue Wege der Finanzierung ihres redaktionellen Angebots finden. Störende Werbeanzeigen können hingegen eine abschreckende Wirkung haben und dafür sorgen, dass Nutzer nicht mehr auf das Portal oder die App zurückgreifen. Durch die Allgegenwärtigkeit von Informationen und Nachrichten haben Publisher die Exklusivität verloren. Das Internet ist bezüglich aktueller Inhalte voller (kostenloser) Alternativen.

Möglichkeiten der Monetarisierung von Nischenportalen

Die klassische Methode zur Monetarisierung von Inhalten ist zwar weiterhin Displaywerbung, allerdings ist sie durch veränderte Nutzungsgewohnheiten der Konsumenten und den “Mobile-First” Trend zunehmend wirkungslos, da sich Werbebanner und co. nicht in der selben Qualität auf mobilen Endgeräten abbilden lassen.
Während einige Betreiber ihre Inhalte für Leser weiterhin kostenlos anbieten, entstehen gleichzeitig immer mehr Geschäftsmodelle die auf Paid-Content-Abonnements setzen. Auch hier stehen Publishern diverse Instrumente zur Verfügung. Ob Nutzer eines Special Interest Portals allerdings dazu bereit sind, für Content zu bezahlen, hängt von individuellen Faktoren des angebotenen Inhalts, wie z.B. Qualität, Exklusivität oder Aktualität ab. Ferner sind die Integration eines Shops in Nischenportale oder die Platzierung von Affiliate-Links weitere attraktive Optionen, die Publisher zunehmend einsetzen.

Vorteile von Nischenportalen gegenüber allgemeinen Online-Magazinen

Nischenportale haben gegenüber thematisch breiter gefassten Online-Magazinen den Vorteil, dass eine bestimmte Personengruppe direkt angesprochen werden kann. Mittel zur Monetarisierung in Form von Werbeanzeigen, Affiliate Links oder Online-Shops können in diesem Fall nach den Interessen dieser Personengruppe ausgerichtet werden, weshalb eine kundenspezifische Vermarktung möglich ist. Auf diese Weise können Publisher beispielsweise einen eigenen Online-Shop für Segel-Ausrüstung auf einem Special Interest Portal mit Fokus auf das Thema Segeln einrichten oder Affiliate Links zu anderen Shops für Segelsport platzieren.

Beispiele für die erfolgreiche Monetarisierung von Nischenportalen

Der Verlag Bauer Xcel Media betreibt verschiedene Special Interest Portale. Zuletzt ist das Online-Magazin maennersache.de neu erschienen. Zur Monetarisierung nutzt die Website hauptsächlich Werbeanzeigen und Affiliate-Links. Zudem arbeitet das Special Interest Portal mit Product Placements: So werden beispielsweise die neuesten Schuhmodelle eines bestimmten Herstellers ausführlich präsentiert.

Der Jahr Top Special Verlag fokussiert sich dagegen nahezu komplett auf den Vertrieb und Betrieb von Special Interest Portalen in Form von Fachzeitschriften sowie Internetportalen. Neben zehn weiteren Wassersport-Portalen ist das Nischenportal Boots-Boerse.de Bestandteil des Special Interest Portfolios und arbeitet unter anderem mit Events-Anzeigen zum Thema Boote, um Inhalte auf der eigenen Website zu monetarisieren. Darüber hinaus sind auf dem Portal weitere Werbeanzeigen, z.B. zur Finanzierung von Yachten, platziert.

Ein weiteres Beispiel ist das Webportal tauchen.de, welches ebenfalls zum Jahr Top Special Verlag gehört. Auf dem Portal werden unter anderem Angebote aus Shops zum Thema Tauchen beworben. Besucher können auf die Anzeige klicken und direkt den angebotenen Artikel auf der verlinkten Shop-Seite erwerben. Außerdem werden Anzeigen zu Tauchschulen oder Tauch-Sportzentren, die weltweit tätig sind, eingeblendet. Diese Art von Event-Marketing ist ein weiteres Mittel für Special Interest Portale, um Inhalte zu bestimmten Themengebieten zu monetarisieren.

Fazit

Die Investition in Special Interest Portale kann sich für Publisher lohnen, wenn diese Portale mit effizienten Monetarisierungs-Mitteln ausgestattet werden. Hierzu gehören insbesondere Affiliate-Links zu Shops zum jeweiligen Thema, Event-Anzeigen und andere Angebote von passenden Dienstleistern. Da auf Special Interest Portalen die Interessen der Besucher ideal einzuschätzen sind, können Publisher publikumsorientiert erfolgversprechende Werbeflächen anbieten.

Weitere Insights aus dem Verlagswesen finden Sie auch hier in unserem kostenlosen Whitepaper „Publizieren im Wandel – Digitalisierung, Crossmedia und Technologie im Verlagswesen“.

Bildquellen

  • special-interest-portal: Contentpepper
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