Intranet gestalten: So wird es gerne genutzt


Intranet gestalten

Das Intranet ist in vielen Unternehmen immer noch ein unterschätztes Werkzeug. Oft wird es als bloße Dateiablage oder Bulletin-Board betrachtet. Dabei kann ein modern gestaltetes Intranet viel mehr: Es ist ein zentraler Ort für interne Kommunikation, Wissensmanagement, Teamarbeit und gelebte Unternehmenskultur. Doch damit das gelingt, muss es vor allem eines sein: attraktiv und nutzerfreundlich. Ein gut gestaltetes Intranet kann Mitarbeitende inspirieren, motivieren und vernetzen. Es kann Silos aufbrechen, Prozesse vereinfachen und die Produktivität steigern. Damit das nicht nur Theorie bleibt, erfährst Du in diesem Beitrag, wie Du Dein Intranet gestalten kannst, sodass es tatsächlich genutzt wird – und zwar gerne.

Vom statischen Archiv zum digitalen Erlebnisraum

Früher war das Intranet in vielen Unternehmen ein statisches System: Ein Ort, an dem man alte Präsentationen, Urlaubsformulare und die Kantinenkarte fand. Interaktivität? Fehlanzeige. Heute hingegen wird das Intranet zunehmend als Teil des „Digital Workplace“ verstanden. Als lebendiger, digitaler Arbeitsplatz, der sich an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden orientiert.

Diese Entwicklung ist kein Zufall. Die Digitalisierung der Arbeitswelt, hybride Modelle und die zunehmende Erwartung nach Transparenz und Mitgestaltung machen es notwendig, die interne Plattform grundlegend neu zu denken. Ein modernes Intranet ist nicht nur Kanal, sondern Erlebnis. Es muss Inhalte bieten, die relevant sind – Funktionen, die den Arbeitsalltag erleichtern – und ein Interface, das man gerne nutzt.

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Nutzerzentrierung als Schlüssel zum Erfolg

Der größte Fehler bei der Gestaltung eines Intranets ist es, an den Mitarbeitenden vorbei zu entwickeln. Denn was nützt die beste Technologie, wenn sie nicht zur Realität im Arbeitsalltag passt? Ein gelungenes Intranet beginnt daher immer mit einem genauen Blick auf die Zielgruppen: Welche Informationen brauchen sie? Welche Geräte nutzen sie? Welche Hürden erleben sie aktuell?

Indem Du konkrete Personas entwickelst, kannst Du verschiedene Nutzerbedürfnisse sichtbar machen. Die Gestaltung des Intranets sollte dann so flexibel sein, dass Inhalte personalisiert ausgespielt werden können – zum Beispiel auf Basis der Abteilung, des Standorts oder der Funktion. Gerade in großen Organisationen ist das entscheidend, um Relevanz herzustellen und Überflutung zu vermeiden. Ebenso wichtig ist es, das Intranet für mobile Nutzung zu optimieren. Viele Mitarbeitende – ob im Außendienst oder in der Produktion – greifen über mobile Endgeräte auf Informationen zu. Responsive Design oder dedizierte Intranet-Apps sorgen dafür, dass sie nicht außen vor bleiben.

Design, das Orientierung schafft

Ein Intranet muss nicht wie ein Corporate-Kunstwerk aussehen, aber es sollte ein konsistentes und benutzerfreundliches Design bieten. Die Navigation sollte intuitiv aufgebaut sein, sodass die wichtigsten Inhalte mit wenigen Klicks erreichbar sind. Dabei helfen visuelle Elemente wie Kacheln, Symbole oder Farbleitsysteme, die eine schnelle Orientierung ermöglichen.

Besonderes Augenmerk solltest Du auch auf die Barrierefreiheit legen. Ein inklusives Intranet berücksichtigt unterschiedliche Bedürfnisse, etwa durch Kontrastanpassungen, Tastaturnavigation oder alternative Textformate. Denn ein modernes Unternehmen kommuniziert für alle, nicht nur für die Mehrheit. Die visuelle Gestaltung beeinflusst zudem, ob Mitarbeitende das Intranet als modernes, hilfreiches Tool wahrnehmen oder als veralteten Datenfriedhof.

Inhalte, die überzeugen und nicht überfordern

Guter Content ist das Herz eines attraktiven Intranets. Doch viele Plattformen scheitern daran, weil sie zu viele, irrelevante oder veraltete Informationen bereitstellen. Wer sein Intranet gestalten möchte, sollte sich von Anfang an um ein durchdachtes Content-Konzept kümmern. Dieses umfasst nicht nur die Erstellung, sondern auch Pflege und Löschung von Inhalten. Wichtige Fragen dabei sind: Wer ist für welchen Bereich verantwortlich? Wie oft werden Inhalte überprüft? Welche Inhalte müssen regelmäßig aktualisiert oder archiviert werden? Ein sogenanntes Content-Governance-Modell schafft hier Klarheit. Zudem ist es hilfreich, Inhalte in redaktionelle Formate zu bringen, die den Lesekomfort fördern: Kurze Absätze, klare Zwischenüberschriften, unterstützende Grafiken oder kurze Videos machen komplexe Themen zugänglich. So wird aus dem Intranet kein überladenes Dokumentenlager, sondern ein Ort der Wissensvermittlung.

Interaktion und soziale Funktionen im Intranet einbinden

Was wir aus sozialen Netzwerken kennen, lässt sich sinnvoll auf Intranets übertragen. Kommentare, Likes, Mitarbeiterprofile oder Team-Feeds ermöglichen eine dynamische Kommunikation – jenseits von E-Mails. Mitarbeitende können sich sichtbar machen, Wissen teilen oder Rückfragen direkt an die Quelle stellen.

Solche Funktionen steigern nicht nur die Aktivität auf der Plattform, sondern stärken auch das Gefühl der Zugehörigkeit. Wenn Mitarbeitende sich beteiligen können, entsteht Identifikation und das Intranet wird zum Ort gelebter Unternehmenskultur.

Ein weiterer Trend ist Gamification: Spielerische Elemente wie Badges für das Teilen von Wissen oder Punktesysteme für das Mitmachen können helfen, die Nutzung des Intranets nachhaltig zu fördern, insbesondere bei der Einführung oder bei neuen Features.

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Intelligente Funktionen: Wenn Technik wirklich hilft

Auch technische Funktionen spielen eine zentrale Rolle bei der Attraktivität eines Intranets. Besonders gefragt ist heute eine intelligente Suchfunktion. Mitarbeitende wollen Informationen schnell finden ohne sich durch komplexe Ordnerstrukturen zu klicken. KI-gestützte Suchsysteme, die Kontext erkennen und passende Inhalte vorschlagen, sind hier ein großer Pluspunkt.

Ebenfalls hilfreich sind Chatbots, die häufig gestellte Fragen beantworten oder bei der Navigation unterstützen. Auch die Integration von Anwendungen wie Kalender, HR-Systemen oder Projekttools sorgt dafür, dass das Intranet zu einem echten Drehkreuz des Arbeitsalltags wird und nicht bloß zu einer weiteren Plattform, die gepflegt werden muss.

Einführung und Veränderung erfolgreich begleiten

Selbst das beste Intranet wird scheitern, wenn es im Unternehmen nicht angenommen wird. Deshalb ist das begleitende Change Management genauso wichtig wie das System selbst. Mitarbeitende sollten frühzeitig einbezogen und regelmäßig informiert werden, etwa über interne Kampagnen, Schulungen oder Feedbackrunden. Ein strukturierter Onboarding-Prozess sorgt dafür, dass alle Funktionen verstanden und genutzt werden. Gleichzeitig solltest Du Raum für kontinuierliches Feedback schaffen, um das Intranet stetig weiterzuentwickeln. Denn ein lebendiges Intranet lebt von seinen Nutzer:innen und wächst mit ihnen.

Intranet InhalteQuelle: Pixabay

Mehr Infos zu Anforderungen an System und Inhalte, sowie eine praktische Checkliste zur Einführung eines Intranets findest Du in einem weiteren Beitrag zum Thema.

Nützliche Features für den Intranet-Alltag

Ein modernes Intranet bietet mehr als nur Nachrichten und Dokumente. Praktische Funktionen erhöhen den Nutzungswert im Alltag und machen das Intranet zu einer echten Service-Plattform. Hier einige Beispiele:

Mitfahrbörse: Gemeinsam ans Ziel

Lange Anfahrtswege sind für viele Mitarbeitende Alltag. Eine integrierte Mitfahrbörse bringt Fahrer:innen und Mitfahrende zusammen – inklusive Filterfunktion und einfachem Formular zum Einstellen von Fahrten. So lassen sich Fahrgemeinschaften schnell organisieren und Kosten sparen.

Interner Marktplatz: Digitales Schwarzes Brett

Über ein Intranet-Marktplatzmodul können Mitarbeitende Anzeigen erstellen und durchsuchen. Ob Möbel, Tickets oder Gesuche. Mit Text, Bild und Kontaktformular entsteht ein lebendiger digitaler Marktplatz für den internen Austausch.

Veranstaltungskalender im Intranet: Informiert und vernetzt

Ein integrierter Kalender zeigt interne Events und kulturelle Angebote am Standort an. Redakteur:innen pflegen Termine manuell oder via RSS-Feed ein. Eine Monatsansicht sorgt für bessere Übersicht und fördert die Beteiligung.

Betriebssportseite: Gesundheitsangebote sichtbar machen

Attraktive Darstellungen des Sportprogramms – mit Bildern, kurzen Beschreibungen und Links zu Ansprechpartner:innen – machen das Betriebssportangebot im Intranet zugänglich und motivierend.

X oder Threads-Feed & Widgets: Dynamik auf der Startseite

Ein eingebundener X oder Threads-Feed bringt Social-Media-Inhalte direkt ins Intranet. Ergänzende Widgets zeigen z. B. Wetter oder Branchennews und sorgen für eine individuell gestaltbare, aktuelle Startseite.

Live-Chat & Umfragen: Interaktion in Echtzeit

Ein Echtzeitchat ermöglicht spontane Diskussionen. Über ein Umfrage-Tool lassen sich Stimmungen einfangen oder Feedback einholen. Mit sofortiger Ergebnisanzeige und standortspezifischer Auswertung.

Ideenmanagement: Verbesserungsvorschläge digital einreichen

Eine integrierte Ideen-App erlaubt es Mitarbeitenden, Verbesserungsvorschläge einzureichen. Ein automatisierter Workflow übernimmt Bewertung und Freigabe. Ein echtes Plus für Innovationskultur und Partizipation, die außerdem die Wertschätzung der Mitarbeitenden ausdrückt.

Fazit: Intranet gestalten heißt zuhören, vereinfachen, verbinden

Ein attraktives Intranet ist kein Selbstläufer, aber es ist auch kein Hexenwerk. Mit einem nutzerzentrierten Ansatz, durchdachtem Design, relevantem Content und intelligenter Technik lässt sich eine Plattform schaffen, die nicht nur informiert, sondern inspiriert. Wer sein Intranet gestalten will, sollte dabei vor allem eines tun: den Dialog mit den Nutzer:innen suchen. Denn nur so entsteht ein Intranet, das angenommen wird und das seinen Platz im digitalen Arbeitsalltag verdient. Ein modernes Intranet kann viel mehr als nur Informationen speichern. Es wird zur zentralen Plattform für interne Kommunikation, Kollaboration, Wissenstransfer und die digitale Mitarbeitererfahrung – gerade in Zeiten von Homeoffice, Remote Work und verteilten Teams.

Die Vorteile auf einen Blick:

  • Fördert Transparenz und Mitarbeiterbindung
  • Stärkt die interne Kommunikation und Zusammenarbeit
  • Spart Zeit durch zentrale Ablage und intelligente Suche
  • Unterstützt die Unternehmenskultur durch soziale und interaktive Elemente

Bildquellen

  • Intranet Inhalte: Pixabay
  • Intranet gestalten: ChatGPT
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