Die personalisierte Kundenansprache und datengetriebenes Marketing sind heutzutage unverzichtbar. Um diese zu unterstützen, sind ERP-Daten ein echter Schatz. Allerdings einer, der in vielen Unternehmen noch ungenutzt bleibt. Denn obwohl im ERP-System tagtäglich wertvolle Informationen über Kund:innen, Bestellungen, Produkte und Prozesse entstehen, landen diese Daten selten beim Marketing. Dabei können ERP-Daten helfen, Kampagnen deutlich gezielter, relevanter und effizienter auszusteuern. In diesem Artikel zeigen wir Dir, wie Du diesen Datenschatz für Deine Marketingstrategie nutzen kannst.
Du hast noch kein ERP-System oder bist auf der Suche nach einer besseren Lösung? In unserem ERP Marktüberblick haben wir 60 Lösungen anhand von 17 Kategorien und 284 Kriterien einander gegenübergestellt. Lade direkt den Überblick herunter und entscheide, welches System Deine Anforderungen konkret erfüllt:
ERP-Daten – was steckt drin?
Enterprise-Resource-Planning-Systeme sind das Herzstück vieler Unternehmen. Sie bündeln zentrale Geschäftsprozesse, von der Auftragsabwicklung über die Lagerverwaltung bis hin zum Rechnungswesen. Daraus ergibt sich eine Vielzahl an Daten, die auch für das Marketing wertvoll sind:
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Kundendaten: Firmendaten, Ansprechpartner:innen, Kaufhistorie, Vertragslaufzeiten
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Produktdaten: Bestellmengen, Wiederholungskäufe, Interessencluster
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Zeitreihen: Saisonalität, Lieferrhythmen, Service-Intervalle
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Vertriebsinformationen: Umsatzbeiträge, Region, Branche
Diese Informationen lassen sich nicht nur auswerten, sondern auch strategisch in Marketingkampagnen einbinden.
Von Daten zu Erkenntnissen: Was will Dein Marketing wissen?
Bevor Du ERP-Daten einsetzt, lohnt es sich, die Marketingfragen zu definieren, die Du damit beantworten willst:
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Wer sind unsere besten Kund:innen – und wie gewinnen wir ähnliche?
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Welche Kundensegmente kaufen regelmäßig, welche springen ab?
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Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Folgeangebot?
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Welche Produkte lassen sich gut gemeinsam verkaufen?
ERP-Daten liefern Antworten, aber erst, wenn Du die richtigen Fragen stellst. Daraus ergeben sich Zielgruppen, Triggerpunkte und Kommunikationsanlässe für Deine Kampagnen.
ERP-Daten integrieren: Die Technik muss mitspielen
ERP-Systeme sind meist nicht direkt mit Marketingtools verbunden. Um das volle Potenzial zu nutzen, brauchst Du eine technische Brücke, etwa über:
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CRM-Systeme, in die ERP-Daten regelmäßig gespiegelt werden
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Data Warehouses oder Business-Intelligence-Lösungen zur Analyse
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Customer-Data-Plattformen, die Daten vereinheitlichen und bereitstellen
Wichtig dabei: Die Datenqualität muss stimmen. Inkonsistente oder veraltete Daten bremsen jede Marketingidee aus. Plane also ausreichend Ressourcen für Datenpflege, Schnittstellen und Rechteverwaltung ein.
Kampagnen mit ERP-Daten: Drei konkrete Anwendungsfälle
1. Reaktivierung inaktiver Kund:innen. Durch den Abgleich von Kaufdaten lassen sich gezielt jene Kund:innen ansprechen, die seit längerer Zeit nicht mehr bestellt haben – mit exklusiven Angeboten oder Re-Engagement-Kampagnen.
2. Cross- und Upselling. ERP-Daten zeigen, welche Produkte oft gemeinsam bestellt werden oder in welcher Reihenfolge Kund:innen typischerweise einkaufen. Daraus lassen sich smarte Produktempfehlungen generieren.
3. Timing ist alles. Hat ein Kunde oder eine Kundin jedes Jahr im Oktober größere Bestellungen? Oder steht eine Vertragsverlängerung an? Mit den richtigen Zeitstempeln lassen sich genau dann Kampagnen auslösen, wenn sie am relevantesten sind.
Personalisierung auf neuem Level
ERP-Daten bieten nicht nur die Möglichkeit zur Segmentierung, sondern auch zur individuellen Ansprache, z. B. in der E-Mail-Automatisierung. Denkbar sind:
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Mailings mit spezifischen Produktempfehlungen basierend auf dem letzten Kauf
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Erinnerungen an Serviceintervalle oder Nachbestellzyklen
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Newsletter mit individuellen Rabatten je nach Umsatzhöhe
In Kombination mit Marketing-Automation-Tools kannst Du diese Prozesse weitgehend automatisieren und dennoch personalisiert kommunizieren.
Kampagnenerfolg messen – mit ERP-Daten als Feedbackquelle
Ein weiterer Vorteil: Du kannst Kampagnen nicht nur aus ERP-Daten speisen, sondern auch deren Erfolg darüber messen. Liefert die beworbene Produktlinie mehr Bestellungen? Reagieren bestimmte Segmente besser auf Trigger-Kampagnen? Rückmeldungen aus dem ERP-System bieten wertvolle Performance-Kennzahlen für Dein Marketing, von der Conversion-Rate bis zur Kundenbindung.
Best Practices und Herausforderungen
Damit ERP-Daten im Marketing wirklich wirken, solltest Du ein paar Punkte beachten:
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Datenschutz: Kläre, welche Daten Du für Marketingzwecke verwenden darfst, und dokumentiere dies sauber (DSGVO!)
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Governance: Zuständigkeiten für Datenpflege und Datenzugang klar definieren
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Change Management: Marketing und IT zusammenbringen – die Zusammenarbeit ist entscheidend
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Keep it simple: Starte mit Pilotprojekten und einem klaren Use Case, statt gleich die ganz große Datenrevolution auszurufen
Fazit: ERP-Daten sind ein Wachstumsmotor fürs Marketing
Wer ERP-Daten strategisch nutzt, kann im Marketing deutlich präziser arbeiten. Mit besserem Timing, mehr Relevanz und höherer Erfolgsquote. Ob für Segmentierung, Kampagnenauslösung oder Personalisierung: Die Potenziale sind enorm. Wer sich jetzt auf den Weg macht, schafft sich einen Wettbewerbsvorteil, der sich auszahlt. Nicht nur im Umsatz, sondern auch in der Kundenbeziehung.
Bildquellen
- ERP-Daten: DALL-E
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