Webkonferenzen – So funktioniert das tägliche Online Meeting im Home-Office


Webkonferenz Funktionsweise Online Meeting

Durch die Corona-Pandemie sind Webkonferenzen und das Online Meeting zu essenziellen Werkzeugen geworden, um ein effektives Remote Management zu gewährleisten. Doch nicht immer sind die Videokonferenzen wie gewünscht verlaufen. Wie also sieht die richtige Agenda für das Online Meeting aus? Welche Guidelines braucht ein solches?  Und wie müssen Remote Meetings nachbereitet werden? Damit Online Meetings im Home Office gelingen und zielführend sind, sollte man einige Rahmenparameter von Beginn an richtig setzen. Der folgende Artikel erklärt Ihnen praxisorientiert, welche Stellschrauben für ein optimales Remote Meeting anzugehen sind.

Webkonferenzen zählen zu den Überlebensstrategien von Unternehmen in den heutigen Zeiten. Die Corona-Krise hat das Arbeitsleben wo möglich ins Home Office katapultiert. Und die Remote Work wird wohl auch zukünftig zunehmend das Arbeitsgeschehen prägen. Das zumindest zeigen aktuelle Studien zu Zukunftsthemen in Unternehmen wie von Haufe Advisory. Immerhin wünschen sich Mitarbeitende mehrheitlich, remote arbeiten zu können, wie aus dem 2021 State of Remote Work hervorgeht. Das Online Meeting wird damit langfristig nicht mehr nur auf standortübergreifende Videokonferenzen mit Kunden begrenzt sein. Vielmehr wird es zum Standard-Tool für die Zusammenarbeit der Teams im Unternehmen.

Außerdem: Auch wenn wir durch externe Einflüsse zu digitalen Konferenzen gezwungen werden, so haben sie generell durchaus ihre Vorteile. Wir sparen Zeit und Kosten für Reisen, die wir anderweitig nutzen können. Wir haben alle digitalen Dokumente sofort am Platz. Wir können kurzfristig alle relevanten Personen zusammenbringen. Damit die Online-Konferenz ihre volle positive Wirkung gewinnt, sollte man sich mit der Vorbereitung, der Durchführung und der Nachbereitung intensiv beschäftigen. Vorab braucht es allerdings eine genaue Definition, was wir unter einer Konferenz verstehen.

Webkonferenz Definition

Eine Online-Konferenz ist ein Treffen mit zwei oder mehreren Personen, das virtuell stattfindet. Als Grundlage wird eine Online-Konferenz-Software eingesetzt, die meist virtuelle Räume zur Verfügung stellt, in denen die Konferenzteilnehmer miteinander sprechen. Neben Audio werden zunehmend Video-Lösungen eingesetzt, bei denen per Webcam Bilder übertragen werden. Weiterhin werden Bildschirm-Takeovers und Apps eingesetzt, um gemeinsam online an Dokumenten zu arbeiten bzw. eigene Dokumente zu präsentieren. Das Desktop- und Data-Sharing nimmt also neben dem persönlichen Austausch eine wichtige Rolle in einer Webkonferenz ein.

Grundvoraussetzungen für effektive Online-Meetings schaffen

Die Vorbereitung von Webkonferenzen ist essentiell für effektive Online Meetings. Wo Kaffee und Obst wegfällt, müssen sich die Organisatoren und Remote Manager Gedanken dazu machen, wie Teams virtuell zusammenarbeiten können, wie die Kommunikation untereinander während des Meetings reibungsfrei verläuft und welche IT Infrastruktur für die Videokonferenz zugrunde gelegt werden muss. Bei der Planung sind mehrere Dimensionen zu berücksichtigen.

Das Ziel von Webkonferenzen

Ohne Ziel kein Weg. Aus diesem Grund sollte der Moderator oder Ersteller der Konferenz ein Ziel festlegen, dass er mit der Webkonferenz erreichen möchte. Für tägliche Online-Konferenzen kann das Ziel beispielsweise auch nur darin bestehen, sich gegenseitig ein Update der Tätigkeiten zu geben und gemeinsam zu prüfen, ob der derzeitige Weg noch der richtige ist.

Webkonferenz Software Tools einsetzen

Die Wahl der richtigen Webkonferenz Software ist in vielen Fällen vorgegeben, da die meisten Unternehmen dazu Lösungen im Haus haben. Einige Anbieter bieten kostenlose Webkonferenz Software Lösungen an. Wer einen Google Mail Account hat, kann die kostenfreie Software Google Hangout einsetzen. Google hatte zudem im vergangenen Jahr für eine limitierte Zeit die professionelle GSuite Software gratis angeboten. Auch Skype bietet eine kostenlose Version für das „Skypen“ unter Skype-Accounts. Die meisten Softwareanbieter stammen aus den Vereinigten Staaten.

webinar erstellen mit powerpoint video konferenz online meetingQuelle: Pixabay

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Die Rollenverteilung im Online-Meeting

Bei jedem Meeting gibt es ein paar Rollen zu verteilen. Hier unterscheidet sich ein klassisches Meeting nicht großartig von einem virtuellen Meeting. Besetzt werden muss die Rolle des Moderators. Meistens ist diese Aufgabe direkt vom Remote Manager bzw. vom leitenden Mitarbeiter auszuführen. Der Moderator eröffnet die Konferenz, achtet auf die korrekte Durchführung und die Einhaltung der Guidelines und Etikette (wird im Artikel weiter unten detailliert beschrieben). Der Protokollant ist für die Dokumentation des Meetings verantwortlich. Dieser ist im Vorhinein zu bestimmen. Er dokumentiert die wesentlichen Erkenntnisse und Aufgaben des Meetings. Bestenfalls trägt er Aufgaben direkt in die Projektmanagement-Software ein. Ein Rückgriff auf einen IT-Administrator ist für den Support bei technischen Probleme und notwendigen Funktionen zu empfehlen.

Die richtige Agenda für das Remote Meeting planen

Wie sieht eine perfekte Agenda für die Webkonferenz aus? Natürlich hängt diese stark von den Zielen ab, die das Meeting hat. Die folgende Agenda hat vor allem den Hintergrund eines täglichen Online Meetings. Wir organisieren mit den Mitarbeitern jeden Morgen und zum Teil mit einigen Gruppen nachmittags ein digitales Meeting via Videokonferenz. Die morgendlichen Meetings laufen grundsätzlich nach demselben Schema ab. Nach einer persönlichen Begrüßung und der Frage nach dem Wohlbefinden steigen wir in die beruflichen Themen ein. Dabei starten wir mit einem Recap des Vortags, bevor es an die weitere Aufgabenplanung und Klärung von Fragen geht.

Recap des gestrigen Tages

  • Was lief gut?
  • Was kann man optimieren?
  • Haben wir das Hauptziel des gestrigen Tages erreicht?
  • Welche Learnings lassen sich daraus ziehen?
  • Entstehen hier bereits neue Aufgaben für das Team?

Reallokation und Priorisierung von Zielen und Aufgaben

  • Gemeinsamer Blick auf den Ziel-Aufgaben-Plan
  • Gibt es eine Veränderung im Ziel-Aufgaben-Plan? (z.B. aufgrund eines neuen Ereignisses, einer Kundenanforderung, etc.)
  • Anpassung des Plans und Ableitung weiterer Aufgaben
  • Benennung eines Hauptziels des heutigen Tages

Offene Fragen und Themen

  • Gibt es offene Fragen?
  • Planung weiterer Meetings am Tag, falls notwendig

Nach Durchspielen dieser Agenda, die in der Regel zwischen 15 und 30 Minuten dauert, verabschieden wir uns digital voneinander und kommunizieren dann im Wesentlichen über Chat-Tools.

online meeting agenda webkonferenzQuelle: Pixabay
Neben einer konkreten Agenda und Zielsetzung sollten für das Online Meeting konkrete Guidelines sowie eine Etikette kommuniziert werden.

Webkonferenz Guidelines für das Online Meeting

Die Teilnehmer einer Online-Konferenz sollten vor dem Meeting mit einer Guideline konfrontiert werden, an die sich alle Teilnehmer halten müssen. Die folgende Aufzählung gibt ein paar Hinweise, welche Regeln sich typischerweise in der Guideline wiederfinden sollten.

  • Pünktlichkeit ist eine Tugend. Bitte findet Euch rechtzeitig im digitalen Meeting Raum ein. 5 Minuten zu früh in der Videokonferenz zu sein ist besser als fünf Minuten zu spät.
  • Bereitet Euch auf das Online Meeting vor. Notiert etwaige Fragen vorab.
  • Das Video-Bild ist vor allem zu Beginn und am Ende des Meetings anzuschalten. Während des Meetings kann das Video-Bild ausgeschaltet werden. (Dies sollte bestenfalls der Moderator erklären) Insbesondere bei Konferenzen mit vielen Teilnehmern kann auf diese Weise die Übertragungsqualität und die Nutzung anderer Funktionen verbessert werden.
  • Springt nicht in den Themen herum. Das angesprochene Thema wird zunächst bis zum Ende am Bildschirm besprochen. Notiert Euch Gedanken, die Ihr dann einbringen könnt, wenn das aktuelle Thema finalisiert wurde.
  • Sucht Euch zuhause einen ruhigen Platz und schließt im Zweifelsfall die Tür des Raums.
  • Legt Zettel und Stift an Euren Konferenzplatz. Wer schreibt, der bleibt.

Die Etikette bei Online-Konferenzen

Die Etikette wird gern mit der Guideline zusammengefasst. Trotzdem ist hier ein Unterschied auszumachen. Während die Guideline vor allem die grundsätzliche Art der Zusammenarbeit regelt, stellt die Etikette dar, wie man sich zueinander rücksichtsvoll verhalten muss und welche Tonalität in einem Online Meeting herzustellen ist. Auch dazu im Folgenden ein paar Inspirationen:

  • Lasst die Teilnehmer im Video-Chat aussprechen.
  • Vermeidet zynische und negative Bemerkungen insbesondere dann, wenn neue Teilnehmer in der Konferenz zugegen sind, die sich noch nicht untereinander persönlich kennen.
  • Nehmt Euch zurück. Für Eitelkeiten ist in Konferenzen kein Platz – und in digitalen Konferenzen schon gar nicht.
  • Schaltet Euch stumm, wenn Ihr derzeit nichts zu sagen habt. Hier geht es auch darum, sämtliche Nebengeräusche im Video-Chat auszuschalten, damit alle Teilnehmer einen bestmöglichen Ton erhalten.
  • Achtet auf Euer gepflegtes Äußeres auch im virtuellen Raum. Am Desktop solltet Ihr dieselbe Sorgfalt wie im Office walten lassen.

Die Einladung der Konferenzteilnehmer

Jeder Teilnehmer sollte per E-Mail in die Webkonferenz eingeladen werden. Doch was gehört ins Einladungsschreiben? Neben einem Link zur Konferenz gehört dazu auch eine Telefonnummer für die Teilnehmer, die keinen Internetzugang haben oder derzeit unterwegs sind und das Online Meeting flexibel starten müssen. Die zeitliche Länge der angesetzten Konferenz muss im Termin stehen. Soweit Teilnehmer mit einem Dokument arbeiten, sollten Sie das Dokument oder einen Link zum Dokument in die Einladung einbetten. So ist ein schnelles Data Sharing und ein zügiger Zugriff möglich. Außerdem können sich Teilnehmer auf das Online Meeting so besser vorbereiten. Darüber hinaus sollte immer die Guideline und die Agenda in die Einladung integriert werden. Ebenfalls hilfreich ist eine Liste der Teilnehmer. Nicht vergessen: Das Ziel der Online-Konferenz sollte allen Teilnehmern bekannt sein. Deshalb darf der Moderator gern das Ziel in die Einladung schreiben.

online meeting webkonferenzQuelle: Pixabay
Die Durchführung der Webkonferenz braucht eine gute Moderation und teilt sich in verschiedene Phasen ein.

Die Durchführung der Online Meetings

Ice Breaker und Social Starts

Das erste Online Meeting steht an. Der Moderator hat die Agenda vorliegen und begrüßt die Teilnehmer. Bestenfalls ist er der erste in der Konferenz. Bevor er mit der Agenda startet, wartet er, bis alle Teilnehmer in der Konferenz angekommen sind. Der Blick auf das Handy und den E-Mail Eingang sind gerade zu Beginn hilfreich, wenn einer der Teilnehmer Probleme bei der Einwahl hat. Bei nur wenigen Teilnehmern kann man in die Runde fragen, ob es allen gut geht. Ansonsten kann man als Moderator kurz die Teilnehmer namentlich vorstellen und dann mit der Agenda fortfahren. Ein möglicher Ice Breaker zur Auflockerung ist eine kurze Umfrage unter den Teilnehmern oder ein so genanntes Blitzlicht. So kann zum Beispiel jeder Teilnehmer mit einem Wort seinen aktuellen Gemütszustand benennen. Alternativ kann der Moderator auch eine Frage des Tages mitbringen, die die Stimmung in der Online-Konferenz hebt. „An welchem Ort wärst Du jetzt am liebsten?“ oder „Welcher Film aus dem letzten Jahr war der lustigste, den Du empfehlen kannst?“ bringt die Gedanken in Wallung, aber natürlich ist hier die schnelle Kreativität des Moderators gefragt. Wichtig ist lediglich, dass die Antwort schnell und in wenigen Worten gegeben werden kann.

Die Moderation während des Meetings

Der Moderator hat die wesentliche Aufgabe, das Ziel des Online Meetings zu erreichen. Daran muss er seine Handlungen messen. Lassen Sie alle Teilnehmer zu Wort kommen. Je nach Teilnehmerkreis gibt es Menschen, die introvertiert sind. Deshalb braucht der Moderator das Feingefühl, diese Personen direkt anzusprechen, um sie zu einer Aussage zu bringen. Schreiten Sie in Diskussionen ein, wenn diese ausufern. Anders herum gibt es sehr extrovertierte Menschen, die dazu neigen, zu viel zu reden. Hier ist ein freundliches Einschreiten des Moderators gefragt. Achten Sie auf die Uhrzeit. Falls die Agenda lang ist, sollten Sie schon im Vorhinein planen, wie viel Zeit pro Agendapunkt einkalkuliert werden kann. Sollten sich die Diskussionen hier zu lange hinziehen, müssen Sie die bis dato erfassten Erkenntnisse zusammen ziehen und auf den nächsten Agendapunkt hinwirken.

Die Sichtung und Bearbeitung gemeinsamer Dokumente

Wenn bestimmte Dokumente wie eine Powerpoint Datei oder ein Excel Sheet gemeinsam betrachtet und vielleicht sogar bearbeitet werden sollen, müssen Sie die Dokumente schon vorher öffnen und in die Konferenz-Lösung integrieren. Solche Dokumente sollten dafür in einer Cloud-Lösung abgespeichert sein. Achten Sie dann auch darauf, die Dokumente in der Einladung zu erwähnen, damit sich alle Teilnehmer vorher damit beschäftigen können.

Die digitale Verabschiedung

Am Ende der Webkonferenz sollte der Moderator noch einmal die wesentlichen Erkenntnisse und Aufgaben zusammenfassen. Auch der Aufruf, ob ein Teilnehmer noch einen Beitrag hat, ist sinnvoll. Danach erfolgt die freundliche Verabschiedung der Teilnehmer und die Benennung des nächsten Online Meetings, falls nicht bereits ein Serientermin eingestellt wurde.

Webkonferenz Follow Ups – Was nach dem Online Meeting passieren muss

Damit die Webkonferenz funktioniert, müssen Sie die wesentlichen Erkenntnisse und Aufgaben zusammenfassen. Dies ist Aufgabe des Protokollanten, den Sie vor der Durchführung benannt haben sollten. Die Dokumentation wird anschließend an alle Teilnehmer versendet oder in der Cloud abgespeichert und per Link an die Teilnehmer weitergegeben. Sie dient auch dazu, das nächste Online Meeting zu Beginn zu begleiten und die Erledigung der Aufgaben zu prüfen.

Fazit

Die Corona-Krise hat Unternehmen dazu gezwungen, ihre Kommunikation nach innen und außen weiter zu digitalisieren. Laut der Welt kann uns diese Krise im Extremfall bis zu zwei Jahre in eine solche Isolation bringen. Wenn auch unstrittig die Nachteile überwiegen, so bringt diese Situation zumindest den Vorteil, dass sich Unternehmen spätestens jetzt mit der Digitalisierung der Kommunikation auseinandergesetzt haben. Die integrierten Funktionen werden wohl auch in Zukunft für mehr Flexibilität für Mitarbeitende und Unternehmen sorgen. Die Arbeitswelt wird sich – hier sind sich Studien größtenteils einig – nachhaltig in Richtung flexibles Arbeiten verändern. Gerade auf die mittelständischen Firmen ist hier bereits eine Erfahrungswelle zugerollt, die viele Branchen zukunftsfähiger machen dürfte. Fokussieren wir uns auf die Vorteile und gehen mit viel Mut und Neugier die digitalen Wege der Kommunikation weiter! Hat Ihnen der Artikel weitergeholfen? Dann freuen wir uns über Feedback und über das Teilen des Artikels.

Bildquellen

  • video-conference-5162927_1920: Pixabay
  • agenda-2297709_1920: Pixabay
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  • webkonferenz: Photo by Andrea Piacquadio from Pexels
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