Mitarbeiterbindung: Makeover für Entgeltsysteme nötig


Mitarbeiterbindung Entgeltsysteme Gehalt Geld

Die Tarifbindung nimmt immer mehr ab. Gleichzeitig erwarten Mitarbeiter:innen natürlich eine angemessene und faire Entlohnung. Die Consulting-Plattform Klaiton liefert Tipps, wie Unternehmen ihr Entgeltsystem überarbeiten und Mitarbeiter:innen eine durchdachte Gehaltsstruktur für eine bessere Mitarbeiterbindung bieten können.

Anfang 2023 hat die Gewerkschaft ver.di die ersten Tarifverhandlungen für das Jahr aufgenommen und hat mit einer Lohnsteigerung von 15 Prozent deutliche Forderungen an die Deutsche Post AG gestellt. Ein Treiber dieser Forderung: Die Inflation. Sie ist im vergangenen Jahr mit zehn Prozent wesentlich stärker gestiegen, als die Tariflöhne mit 2,6 Prozent im Euroraum. Problematisch wird diese Entwicklung mit Blick auf den Fachkräftemangel.

Arbeitnehmer:innen sind, so aktuelle Zahlen einer Studie des Jobportals Glassdoor, zu mehr als zwei Dritteln bereit, den Job zu wechseln, wenn sie dadurch ihre Einkommenssituation verbessern können. Für Arbeitgeber:innen bedeutet das: Je nach Entgeltsystem wandern Arbeitnehmer:innen ab. Und das in einer Zeit, in der der Fachkräftemangel eine der größten unternehmerischen Herausforderung ist. Unternehmen stehen damit vor der Herausforderung, ihre Entgeltsysteme zu überdenken – und für ihre Mitarbeiter:innen weiterhin attraktiv zu bleiben.

Klassische Entgeltsysteme auf den Prüfstand bringen

Die Consulting-Plattform Klaiton bestätigt: Entgeltsysteme brauchen ein Makeover. Einerseits durch die abnehmende Tarifbindung. Das IAB-Betriebspanel zeigt, dass 2020 nur noch 43 Prozent der Arbeitnehmer:innen in Deutschland in Betrieben mit Branchentarifvertrag gearbeitet haben. Andererseits weist Klaiton darauf hin, dass klassische Entgeltsysteme oft mit wenig Transparenz einhergehen. Doch was können Unternehmen tun, um ihre Entgeltsysteme zu modernisieren. Die Consulting-Plattform liefert dafür fünf Tipps

Mitarbeiterbindung – 5 Tipps für moderne Entgeltsysteme

1. Status Quo aufnehmen und reflektieren

Unternehmen sollten das bestehende Entgeltsystem unter die Lupe nehmen und evaluieren, ob dieses immer noch die organisatorischen Verhältnisse abbildet. Ist das Entlohnungssystem für Mitarbeiter:innen transparent, fair und auch verständlich? Und: Setzt es Leistungsanreize (dazu in Punkt 4 mehr)? Anhand der Ergebnisse können Unternehmen schauen, inwiefern sie ihr Entgeltsystem anpassen sollten ­– und sich im Zweifelsfall Unterstützung holen.

2. Unterstützung von Experten einholen

Das Entgeltsystem zu modernisieren, ist komplex. Fachexpert:innen können für Unternehmen damit eine wertvolle Hilfe sein. Sie blicken gemeinsam mit den Unternehmensverantwortlichen, welche Aspekte neu gedacht werden müssen und wie ein moderneres Entgeltsystem für das Unternehmen individuell aussehen kann. Zudem sind externe Berater:innen neutrale Ansprechpartner:innen und ermöglichen damit einen offenen Austausch.

3. Eine bessere Übersicht schaffen

Eine gute Übersicht zu den Gehältern der Mitarbeiter:innen ist wichtig, um Transparenz und Fairness zu gewährleisten. Excel-Tabellen sind dafür aber eher eine schlechte Wahl. Software-Lösungen, die Informationen zu den verschiedenen Gehältern und weitere HR-relevante Daten zentral verwalten, steigern dagegen die Übersichtlichkeit.

4. Leistungsanreize für Mitarbeiter:innen setzen

Ein modernes Entgeltsystem sollte nicht nur transparent und fair sein, sondern auch Anreize für Leistung und Erfolg setzen. Allerdings birgt die Integration von Leistungsanreizen auch Herausforderungen, denn schnell kann aus einer Leistungsmotivation auch Leistungsdruck entstehen, der sich eher negativ auf die Mitarbeitermotivation auswirkt. Bei der Wahl möglicher Leistungsanreize hilft es daher ebenfalls, Expert:innen einzubeziehen. Ein unverfänglicher Leistungsanreiz kann aber beispielsweise zusätzliche Freizeit nach einem abgeschlossenen Projekt sein.

5. Erfolgsbeteiligung in Erwägung ziehen

Die Erfolgsbeteiligung kann ebenfalls als erweiterter Leistungsanreiz angesehen werden. Und ist ein weiterreichender Schritt in puncto Mitarbeiterbindung. Unternehmen können die Umsatz- oder Mitarbeiterkapitalbeteiligung als Vertrauensvorschuss ansehen, den ihre Mitarbeiter:innen positiv aufnehmen. Das steigert nicht zuletzt auch die Arbeitgeberattraktivität und das Ansehen am Markt.

Fazit

Neue Entgeltsysteme und ein modernes Vergütungsmanagement sind zentrale Aspekte für das erfolgreiche Recruiting und eine bessere Mitarbeiterbindung. Unternehmen sollten daher ihre bestehende Entgeltstruktur prüfen und an die heutigen Anforderungen des Unternehmens und seiner Mitarbeiter:innen anpassen, um langfristig die Mitarbeitermotivation zu erhalten und um sich im Wettbewerb um Fachkräfte abzuheben.

Bildquellen

Previous Buch: "Die Sales Profit Chain" von Prof. Dr. Jan Wieseke
Next Die 11 wichtigsten fachlichen Kompetenzen im Online-Marketing

No Comment

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

5 × fünf =