Unverzichtbar für den Erfolg: Analytics in der Medien- und Verlagsbranche


Riesiges Gewölbe, das als Bibliothek dient

Die Digitalisierung bringt enorme Veränderungen mit sich. Besonders stark betroffen davon ist das Medien- und Verlagswesen, denn die zunehmende Verschiebung der Nutzung von Druckerzeugnissen hin zu Online-Content stellt eine große Herausforderung dar. Gleichzeitig liegt darin aber auch die Chance, das Nutzerverhalten genau zu analysieren.

Anhand solcher Maßnahmen, die sich gerade in dieser Branche als nicht ganz einfach darstellen, lässt sich ablesen, was den User interessiert und bei welchen Inhalten er wegklickt. Indem sie eine positive User Experience und die allgemeine Zufriedenheit des Lesers gewährleisten, sind Analytics heutzutage ein wichtiges Tool für den Unternehmenserfolg. Gerade Verlage und Medienhäuser haben mit den veränderten Umständen in der digitalen Welt häufig zu kämpfen.

Analog vs. digital

Eine Analyse des Leserverhaltens ist für ausschließlich gedruckte Erzeugnisse zwar möglich, aber die erhobenen Daten fallen zumeist ungenau aus. So können relevante Inhalte unter anderem lediglich durch Erhebungen wie Kündigungsraten oder die persönliche Rückmeldung eines Lesers identifiziert werden.

Beim Online-Content ist das anders. Informationen wie Zugriffsraten und Nutzungsdauer können direkt sichtbar gemacht werden. Künstliche Intelligenz wird bei der Analyse und Interpretation der Daten immer wichtiger und wird in Zukunft mehr und mehr die Auswertung übernehmen. Auf diese Weise werden Zusammenhänge der Daten untereinander aufgedeckt, die ein Mensch wahrscheinlich nicht von sich aus erkennen kann. Derartige Informationen sind besonders wertvoll für Analytics in der Medien- und Verlagsbranche.

Für das Herausgeben von Büchern können ebenfalls Daten unterstützend wirken, die aus virtuellen Bibliotheken gewonnen werden. Ein bekannter Anbieter von Analytics für die Medien- und Verlagsbranche ist Jellybooks. Leser können sich auf der Website registrieren und erhalten kostenlos neue Bücher in digitaler Form, und zwar zumeist noch vor dem eigentlichen Erscheinungstermin. Im Gegenzug hinterlassen sie ihre Daten zu den individuellen Lesegewohnheiten, die sie auch ganz transparent selber einsehen können.

Mögliche Ansatzpunkte sind zum Beispiel die Auswahl der Bücher, zu welchen Uhrzeiten und wie lange gelesen wird, an welchen Stellen der Lesefluss unterbrochen wird, wann der Leser ein Buch vorzeitig beendet und vieles mehr. Außerdem bewerten die Testleser das Cover und teilen mit, ob sie das Buch weiterempfehlen würden. Sie liefern dem Lektorat dadurch wichtige Informationen, nach denen das vorliegende Buch angepasst werden kann. Im Anschluss besteht die Hoffnung der Verlage darin, mit dem optimierten Buch einen Bestseller zu veröffentlichen.

Wettbewerbsvorteile durch genaue Analyse

Mit sogenannten Media Analytics lassen sich Inhalte kundenspezifisch anpassen und die grundlegenden Prozesse individualisieren. Durch die Nutzung solcher Maßnahmen wird die Kundenbindung gestärkt. Medienunternehmen und Verlage werten dazu alle vorhandenen Kundendaten aus und ziehen daraus wertvolle Informationen. Diese führen letztendlich dazu, dass sie einen Wettbewerbsvorteil erlangen.

Auch von den Unternehmen durchgeführte Kampagnen profitieren von Analytics, denn sie generieren anhand der ausgewerteten und interpretierten Daten einen optimalen ROI. Somit sinken die Kosten für die Kundenakquise und die eingesparten Gelder können an anderer Stelle sinnvoll eingesetzt werden, beispielsweise zur Verbesserung der Produktqualität.

Schnell kann es zu einer Verzerrung kommen

Nicht alle Daten dürfen unbegrenzt gesammelt werden, dafür sorgen die Vorgaben des Datenschutzes. Sind zum Beispiel die Cookies eines Nutzers beim Besuch einer Website nicht aktiviert, werden die Daten nicht gespeichert und können daher auch nicht ausgewertet werden. Das kann zu einer Verzerrung der tatsächlichen Datenlage führen. Erst ein möglichst umfassendes Gesamtbild aller Faktoren rund um den Leser macht eine Analyse valide. Dazu gehören nicht nur die Daten des reinen Nutzerverhaltens, sondern auch Umfelddaten, um ein plausibles Ergebnis zu erhalten.

Allerdings sollten sich die Verleger und Medienmanager nicht ausschließlich auf die Datenlage verlassen und ihre Veröffentlichungen daran ausrichten. Auch die Erfahrungen der letzten Jahre, das Wissen um die Wünsche der Leser Community und schlicht und einfach das eigene Bauchgefühl sind wichtige Faktoren für erfolgreiches Publizieren – diese zu unterschätzen wäre sicherlich ein Fehler.

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